In so ziemlich genau einem Monat fällt die finale Entscheidung der britischen CMA zur Übernahme von Activision / Blizzard durch Microsoft, die als letzte große Hürde bei diesem Deal angesehen wird. Vorher möchte man allerdings jedem das Recht einräumen, sich noch einmal dazu zu äußern.
Dieser Vorgang sei laut der CMA (via Reuters) für die Entscheidungsfindung möglich, auch wenn er nur sehr selten genutzt wird. Dabei können alle betroffenen Parteien, aber auch der reguläre Endverbraucher eine Stellungnahme einreichen, was bis zum 04. August 2023 passieren muss, um berücksichtigt zu werden.
„Einreichungen dieser Art sind möglich, aber sehr selten“, so ein CMA-Sprecher. „Wir werden die Eingaben von Microsoft zusammen mit anderen Antworten interessierter Parteien sorgfältig prüfen, bevor die gesetzliche Deadline am 29. August abläuft.“
Am 29. August 2023 wird man also wissen, ob die Übernahme zeitnahe abgeschlossen werden kann.
Microsoft muss sich an Verpflichtungen halten
Auch wenn es weiterhin Bedenken gibt, dass sich Microsoft nach der Übernahme möglicherweise nicht an die eigenen Verpflichtungen hält, verweist man heute noch einmal darauf, dass man gar keine andere Wahl hätte.
Die Zusage der EU für die Übernahme wird andernfalls sofort ungültig, während Microsoft zusätzlich empfindliche Geldstrafen drohen, die bis zu 10 Prozent des Jahresumsatzes ausmachen können. Basierend auf den Geschäftszahlen im Jahr 2022 wären dies rund 20 Milliarden EUR.
Um die CMA weiter gütig zu stimmen, argumentierte Microsoft am heutigen Montag, dass durch die Vereinbarungen mit Nvidia & Co. schon jetzt positive Auswirkungen im Cloud-Gaming-Wettbewerb feststellbar seien. Daher sei man überzeugt, dass CMA von einem endgültigen Verbot der Übernahme abrücken müsse, nicht zuletzt, weil sich die Umstände geändert und besondere Gründe ergeben haben.
Da inzwischen auch die FTC nach ihrer Niederlage vor Gericht grünes Licht erteilen wird, geht man davon aus, dass die CMA letztendlich für den Deal stimmen wird. Microsoft und Activision haben sich selbst bis zum 18. Oktober Zeit gegeben, um den größten Deal in der Geschichte der Unterhaltungselektronik abzuschließen.