Das Interesse an Live-Service-Spielen ist weiterhin ungebrochen. Laut der aktuellen Umfrage der Game Developers Conference (GDC) beschäftigen sich derzeit ein Drittel aller Spieleentwickler weltweit mit diesem Geschäftsmodell. Die jährliche Erhebung umfasst die Meinungen von über 3.000 Fachleuten aus der Videospielbranche aus insgesamt 86 Ländern und zeigt ein vielschichtiges Bild des Marktes.
Jeder dritte AAA-Entwickler setzt auf Live-Service
Besonders unter den AAA-Studios, die für ihre Blockbuster-Produktionen bekannt sind, scheint Live-Service-Gaming hoch im Kurs zu stehen. Hier gab ein Drittel der Befragten (33 %) an, aktiv an einem solchen Spiel zu arbeiten. Branchenübergreifend liegt der Anteil bei 16 %. Zusätzlich bekundeten 13 % der Entwickler Interesse daran, künftig in diesen Bereich einzusteigen. Allerdings zeigt die Umfrage auch, dass 41 % der Befragten keinerlei Ambitionen in Bezug auf Live-Service-Spiele haben.
Während einige Entwickler die finanziellen Vorteile und die Möglichkeit, langfristige Spielergemeinschaften aufzubauen, betonen, gibt es auch kritische Stimmen. Diese heben vor allem die Schattenseiten hervor: ein nachlassendes Interesse der Spieler, kreative Stagnation durch Fokus auf Monetarisierung, Mikrotransaktionen und aggressive Geschäftsmodelle, die sich auf die Spielerbindung negativ auswirken können. Hinzu kommen Befürchtungen über den Burnout von Teams, die ständig neue Inhalte liefern müssen, um Spieler bei Laune zu halten.
Marktsättigung als Risiko
Eine der größten Herausforderungen für Live-Service-Spiele bleibt die Übersättigung des Marktes. Immer mehr Studios drängen mit ähnlichen Konzepten auf die Bühne, was es erschwert, eine stabile und treue Spielerbasis zu etablieren. Viele Entwickler sehen darin ein erhebliches Risiko, da die Konkurrenz enorm und die Geduld der Spieler begrenzt ist. Neue Ideen und nachhaltige Strategien sind gefragter denn je, und nicht jedes Spiel ist automatisch ein Erfolg. Die Strategie von Sony Live Service fällt derzeit wie ein Kartenhaus in sich zusammen und die meisten Projekte wurden inzwischen eingestellt, darunter The Last of Us, God of War und das Projekt Sony Bend. Der größte Fehlschlag war jedoch Concord, das nach nur zwei Wochen wieder vom Markt genommen wurde – ein Millionengrab für Sony.
Die GDC-Umfrage zeigt, dass Live-Service-Spiele für viele Entwickler weiterhin attraktiv sind, jedoch auch zahlreiche Hürden und kritische Fragen mit sich bringen. Ob sich das Modell langfristig behaupten kann, wird vor allem davon abhängen, wie innovativ und nachhaltig Entwickler in Zukunft mit diesem Format umgehen.