Die Machtstrukturen bei PlayStation geraten ins Wanken: Hermen Hulst, ehemals Co-CEO von Sony Interactive Entertainment (SIE), wurde degradiert und bleibt nun „nur noch“ Chef der PlayStation Studios. Während Hideaki Nishino als alleiniger CEO von SIE übernimmt, fragen sich Fans und Analysten, ob dies ein Zeichen für tiefgreifende Veränderungen zum Positiven ist – oder ob PlayStation einfach weiter ins Chaos stürzt.
PlayStations holprige Reise durch die PS5-Generation
Die goldenen Zeiten der PS4-Ära scheinen weit entfernt. Damals noch als unschlagbarer Gigant gefeiert, kämpft PlayStation heute mit internen Umstrukturierungen, fragwürdigen Geschäftsentscheidungen und verunsicherten Fans. Der Übergang zur PS5 verlief alles andere als reibungslos: Lieferengpässe durch COVID, eine fragwürdige Fokussierung auf Live-Service-Spiele und die Integration von Bungie, die mehr Probleme als Erfolge brachte. Statt eines konstanten Stroms an Blockbustern kam es zu Verzögerungen, gestrichenen Projekten und einem allgemeinen Gefühl der Orientierungslosigkeit.
Und nun, mitten in dieser Umbruchphase, wird Hermen Hulst aus dem Chefsessel befördert. Ein Zufall? Wohl kaum.
Hulsts „Degradierung“ – Ein Strategiewechsel oder nur Kosmetik?
Offiziell heißt es, Hulst werde weiterhin PlayStation Studios leiten und sich auf die Erweiterung der Franchises in Filme und Serien konzentrieren. Doch die Botschaft ist klar: Sony traut ihm nicht (mehr) zu, die Geschicke von SIE mitzubestimmen. Stattdessen übernimmt Hideaki Nishino, der sich in der Vergangenheit eher durch technologische Visionen als durch kreative Entscheidungen hervorgetan hat.
Nishino selbst bleibt optimistisch:
„Ich fühle mich wirklich geehrt, das Ruder bei Sony Interactive Entertainment zu übernehmen. (…) Wir werden die PlayStation-Community weiterhin auf neue Weise vergrößern, beispielsweise durch IP-Erweiterung, und gleichzeitig die besten technologischen Innovationen liefern.“
Klingt gut – aber was bedeutet das in der Praxis? Fans hoffen auf einen Neuanfang nach dem Concord-Desaster und den holprigen Live-Service-Experimenten. Doch ob Nishino tatsächlich den Kurs ändert oder nur eine Umstrukturierung auf dem Papier stattfindet, bleibt abzuwarten.
PlayStation braucht mehr denn je eine klare Richtung. Denn wenn sich der Nebel nicht bald lichtet, könnte Sony seine einstige Vorherrschaft endgültig verspielen. Einige halten die PS5-Generation bereits für verloren und hoffen auf eine starke PS6, mit der Sony die Erfolgsgeschichte der PS4 wiederholen kann. Mit einer ausschließlich japanischen Führung könnte dies erneut gelingen.