Geht man mit dem authentischen Ansatz in Six Days In Fallujah zu weit? Wenn es nach einer muslimischen Vereinigung in den USA geht, dann ja. Diese fordern den Stopp der Produktion bzw. die Ablehnung durch Sony & Co.
Die Council on American-Islamic Relations (CAIR) sehen in Six Days In Fallujah eine arabische Mörder-Simulation, die in einer Presseerklärung von Sony, Microsoft und Valve (Steam) verlangen, dass diese den Shooter zur Veröffentlichung ablehnen.
Wird Gewalt gegen Muslime glorifiziert?
Geht es nach CAIR, solle die Videospielindustrie endlich damit aufhören, dass man Muslime ständig entmenschlicht und Gewalt gegen diese glorifiziert. Der Irakkrieg sei dazu ein leuchtendes Beispiel, das man unbedingt verhindern möchte, das Ganze noch einmal in einem Spiel wiederzubeleben.
In einer Erklärung (via) heißt es:
„Die Videospielindustrie muss aufhören, Muslime zu entmenschlichen. Videospiele wie Six Days In Fallujah dienen nur dazu, Gewalt zu verherrlichen, bei der Hunderte irakischer Zivilisten ums Leben kamen, den Irakkrieg zu rechtfertigen und die anti-muslimische Stimmung in einer Zeit zu stärken, in der die anti-muslimische Bigotterie weiterhin das menschliche Leben bedroht. Wir fordern Microsoft, Sony und Valve auf, ihren Plattformen das Hosting von Six Days In Fallujah zu verbieten.“
Der Shooter ist sicherlich nicht ganz unumstritten, was bereits Konami damals zu heiß wurde, die die Veröffentlichung letztendlich gecancelt haben. Der neue Publisher Victura hat zwar schon eingeräumt, dass man mit Six Days In Fallujah kein politisches Statement setzen möchte, sich dem aber auch nicht ganz erwehren könne. Bleibt zu hoffen, dass Sony Microsoft und Valve stark bleiben und nicht vor einer verhältnismäßig kleinen Gruppe einknickt, die mal wieder die Empörten spielen müssen.
Bei anderen Spielen und Shootern, in denen regelmäßig westliche Zivilisationen oder andere Glaubensgruppen das Ziel sind, bleibt die Empörung selbiger Leute ja schließlich auch aus. Ganz simpel betrachtet, ist es auch nur ein Spiel, nicht mehr, nicht weniger.
Naja aber andere Gruppen werden im echten Leben seltener mit unbegründeten Vorwürfen konfrontiert und kommen auch seltener in modernen Shootern vor, selten einen neuen gesehen wo man gegen die momentane amerikanische Regierung kämpft oder beim Papst einmarschiert. Klar sollten Videospiele nicht aus politischen Gründen gestoppt werden, aber eine Gruppe von Leuten, die ein Spiel dafür kritisieren dass es eventuell falsch mit einem Krieg umgeht in dem Kriegsverbrechen an unschuldigen begannen werden als Leute „die mal wieder die Empörten spielen müssen.“ zu bezeichnen kommt mir dann doch nicht sehr wie guter Journalismus vor
Immer wieder dasselbe, wo bleibt denn der Aufschrei oder die Pressemitteilung, wenn mal wieder ein Flugzeug in ein Hochhaus gejagt oder ein LKW in Menschenmengen gekarrt wird? Da übt man sich in vornehmer Zurückhaltung. Hoffe Sony & Co. kriechen in dem Fall nicht.