Split Fiction: Kreativität verschwindet, sobald Mikrotransaktionen im Spiel sind

Split Second: Wenn Mikrotransaktionen übernehmen, bleibt für Kreativität nur noch der Rückspiegel – ein Rennen, das einst glänzte, nun ausgebremst durch Gier.

Niklas Bender
Freelancer und Editor-in-Chief bei PlayFront.de seit 2022. Liebe die PS5, zocke quer durch alle Genres und eine Schwäche für humorvolle Texte – Sarkasmus inklusive.
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Josef Fares, der charismatische Kopf hinter Hazelight Studios, bleibt seiner Linie treu: keine Mikrotransaktionen, keine Battle Pässe, kein Monetarisierungs-Blödsinn. Anlässlich der Veröffentlichung seines neuen Koop-Abenteuers „Split Fiction“ hat sich der Regisseur erneut klar gegen Mikrotransaktionen in Spielen positioniert und scharfe Kritik an der Industrie geäußert.

Kreativitätskiller oder notwendiges Übel?

In einem aktuellen YouTube-Video, in dem er auf Kommentare zu seinen Spielen reagiert, nimmt Fares kein Blatt vor den Mund. Auf einen Beitrag mit den Worten: „Keine Lootboxen, keine Mikrotransaktionen, kein Blödsinn. Worte, nach denen man leben sollte“, antwortete er: „Natürlich. Und das gilt für alles, was wir bei Hazelight tun.“

Fares argumentiert, dass Mikrotransaktionen das Spieldesign fundamental beeinflussen und oft dazu führen, dass finanzielle Interessen über kreative Entscheidungen gestellt werden: „Jedes Mal, wenn eine Designentscheidung getroffen wird, die darauf abzielt, mehr Geld mit dem Spiel zu verdienen, ist das meiner Meinung nach ein riesiges Problem und bremst unsere Branche aus kreativer Sicht.“

Warum Hazelight einen anderen Weg geht

Doch nicht nur Mikrotransaktionen sind ihm ein Dorn im Auge. Fares nutzt das Interview auch, um gegen große Publisher wie Ubisoft zu schießen. Er kritisiert deren fehlendes Engagement für kooperative Spielerfahrungen: „Andere Publisher machen das nicht, und das ist für mich verrückt. Warum nehmen sie nicht [den Protagonisten von Splinter Cell] Sam Fisher und machen ein reines Split-Screen-Spiel?“ Seiner Meinung nach wäre das ein garantierter Erfolg.

Hazelight selbst bleibt seiner DNA treu und liefert mit „Split Fiction“ erneut ein Koop-Erlebnis, das auf Zusammenarbeit setzt. Das Spiel folgt zwei Mädchen, die aus einer Reihe von Computersimulationen entkommen müssen. Besonders bemerkenswert: Es genügt, dass nur ein Spieler das Spiel besitzt, der Koop-Partner kann per Friend’s Pass kostenlos mitspielen.

Fares‘ unverblümte Haltung und seine klare Vision für Videospiele sorgen in der Industrie immer wieder für Aufmerksamkeit. Während andere Studios in Monetarisierungsstrategien versinken, bleibt Hazelight dem klassischen Spielerlebnis treu – und genau das macht ihre Spiele so einzigartig.

Im gleichen Interview wehrt sich Fares auch gegen die Behauptung, dass „Split Fiction“ feministische Propaganda sei, nur weil zwei weibliche Protagonistinnen gibt.

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