TEST: Call of Duty Black Ops 6 – Die Reihe lebt wieder!

Treyarch wagt mit einem neuen Black Ops-Neustart Großes. Vier Jahre Entwicklung, hohe Erwartungen – kann Call of Duty: Black Ops 6 im Multiplayer, der Kampagne und im Zombie-Modus überzeugen? Unser Test zeigt es.

By Esteban Belon Add a Comment
11 Min Read

Treyarch, 4 Jahre Zeit, Black Ops – egal wie sehr man als eingefleischter Call of Duty-Fan mit dem gesamten Franchise bereits abgeschlossen hatte, als bekannt wurde, dass Treyarch mit viel Zeit im Gepäck an einem neuen Black Ops-Ableger arbeitet, dürften selbst die größten Franchise-Feinde hellhörig geworden sein. Mit viel Hoffnung ging es also zunächst in die Beta, die durchaus überzeugen konnte, und nun seit dem 25. Oktober in das vollwertige Spiel. Ob der Multiplayer von Call of Duty: Black Ops 6 das Potenzial hat, länger als ein paar Wochen zu überleben, was sich im Vergleich zur Beta geändert hat und wie sich die Kampagne und der Zombie-Modus spielen, erfahrt ihr in unserem Test.

Die Black Ops 6-Kampagne

Nicht wenige waren nach der MW3-Kampagne eher enttäuscht und klagten über Langatmigkeit und mangelnde Kreativität. Relativ schnell nach dem Start der diesjährigen Kampagne lässt sich jedoch sagen, dass dies nicht der Fall sein wird. Inhaltlich wird man sofort abgeholt und es werden alle relevanten Zusammenhänge dargestellt, sodass dies auch für absolute Neueinsteiger problemlos funktionieren würde. Im Gegensatz zur Kampagne von MW3 erlebt man dann eine gute Abwechslung zwischen Action-Krachern und ruhigen Spannungsmomenten der Infiltration oder Gesprächsführung.

Dabei sind es vor allem die Zwischensequenzen, die grafisch und soundtechnisch überzeugen können. Es ist eigentlich allgemeiner Konsens, dass Call of Duty-Kampagnen immer viel zu bieten haben und auch wenn dieses Bild nach der MW3-Kampagne etwas getrübt war, ist die Kampagne dieses Jahr wieder voll auf Kurs. Kleine Wehwehchen wie die immer noch viel zu dumme KI der Gegner & Kameraden und die kurze Spieldauer von nur 10 Stunden lassen sich an dieser Stelle leicht verschmerzen.

Der Black Ops 6 Zombies-Modus

Gut: Die Idee mit der offenen Karte im Zombie-Modus wurde gleich wieder verworfen und Call of Duty: Black Ops 6 kehrt zu geschlossenen, liebevoll gestalteten Karten zurück. Schlecht: Es gibt vorerst nur zwei davon. Ansonsten gibt es nicht viel zu sagen, denn wie schon in anderen Punkten dieses Jahr liegt der Fokus vor allem darauf, die einfachen Dinge wieder richtig zu machen. Der Zombies-Modus macht Spaß, vor allem, wenn man ihn mit bis zu drei weiteren Freunden spielt. Rätsel lösen, Perks sammeln und Punkte ausgeben – die Möglichkeiten sind wieder herrlich variabel und so findet man hier einen sehr angenehmen Zeitvertreib, der nicht zuletzt auch an die wirklich guten Zeiten von Black Ops 1 & 2 erinnert. Vielleicht gibt es ja bald eine Neuauflage von „Kino der Toten“…

Der Black Ops 6-Multiplayer

Kommen wir zum mit Abstand wichtigsten Modus eines jeden Call of Duty-Ablegers, bei dem es einige elementare Aspekte zu beachten gilt. Schauen wir uns zunächst das Gameplay an. Mir ist bewusst, dass dies ein Punkt ist, der theoretisch auch schon früher im Test hätte angesprochen werden können, aber nirgendwo sonst ist das Gameplay so wichtig wie im Multiplayer. Hat man sich erst einmal von der „Oldschool“-Mentalität befreit, wird schnell klar, dass das Gameplay im Grunde wirklich gelungen ist. Die Geschwindigkeit sorgt für ein lustiges Chaos, die Bewegung, bei der man in alle Richtungen sliden und hechten kann, sorgt für richtiges Chaos und die Waffen sind eine gute Mischung aus Modernität und einem Waffengefühl wie damals. Das Hechten ist meiner Meinung nach ein wenig zu viel, aber das ist Geschmackssache – zu oft sieht man das sowieso nicht. Einige wenige Waffen sind in die eine oder andere Richtung etwas unbalanciert – hier kann man aber auf Patches hoffen. Insgesamt ist das Pacing des Gameplays aber hervorragend und gibt mir zumindest ein Gefühl, das ich in dieser Intensität bei Call of Duty schon lange nicht mehr hatte: Wer besser ist, wird belohnt. Auf der anderen Seite bestraft auch dieser CoD-Teil Spieler umso härter, je besser sie sind, aber zu diesem leidigen Thema kommen wir später.

Ein weiterer großer Punkt, der auch viel mit dem Gameplay zu tun hat, sind die Klassen und Scorestreaks. Eine Sache, die hier sofort aufgefallen ist: Wo es in der Beta noch nicht möglich war, Scorestreaks innerhalb eines Lebens immer wieder zu erreichen, wurde dies nun angepasst. Das war zwar naheliegend und hätte dem Modus auch einen herben Dämpfer verpasst, aber es ist schön zu sehen, dass es deutlich besser geworden ist als in der Beta. Das Klassensystem macht absolut Sinn und geht in seiner Klassenzusammenstellung wieder zurück auf das, was z.B. ein Black Ops 2 damals gemacht hat. Man hat hier also eine begrenzte Anzahl an Slots, die man dann eben mit Waffen, Aufsätzen, Perks und Ausrüstung belegen kann. Ob es wirklich nötig ist, so viele Aufsätze für Waffen anzubieten, wenn nach einem Tag ohnehin eine „Meta“ bekannt ist und ab dann immer die gleichen drei Waffenkombinationen gespielt werden, sei mal dahingestellt, aber das ist hier sehr einfach gehalten. Auffallend ist auch die Menge und Variation der Scorestreaks, die jede Runde potenziell ein wenig anders machen.

Nicht vergessen: An diesem Wochenende gibt es die ersten Double XP zu verdienen!

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