Der Live-Service-Shooter „XDefiant“ sorgte bei seiner Veröffentlichung im Mai 2024 für erhebliche Aufmerksamkeit. Mit über 1 Million Spielern in den ersten 2,5 Stunden und mehr als 8 Millionen Spielern in der ersten Woche stellte das Spiel neue Rekorde für Ubisoft auf. Seitdem ist es nicht nur auffällig ruhig um „XDefiant“, die Spielerzahlen sollen mit einem dramatischen Verlust zu kämpfen haben.
Das berichtet Insider-Gaming mit Verweis auf interne Quellen bei Ubisoft. Der Publisher hat dem Entwicklerteam von Ubisoft San Francisco offenbar eine klare Frist gesetzt: Bis zum Ende der Season 3 müssen die Spielerzahlen von „XDefiant“ verbessert werden. Andernfalls droht dem Spiel das Ende des Supports, womit Ubisoft seinen nächsten Live-Service-Fehlschlag verbuchen müsste. Derzeit läuft die Season 1 in „XDefiant“, wobei das Spiel weiterhin mit gravierenden Bugs zu kämpfen haben soll.
XDefiant Spielerzahlen im Sinkflug
Vor diesem Hintergrund hat sich intern die anfängliche Euphorie in Ernüchterung verwandelt. Die Spielerzahlen sinken stetig, und es mangelt an den notwendigen Spielerausgaben, um das Projekt nachhaltig erfolgreich zu gestalten. Quellen berichten, dass das Spiel auf allen Plattformen Schwierigkeiten hat, auch nur 20.000 gleichzeitige Spieler zu erreichen. Ein Mitarbeiter soll geäußert haben, dass Ubisoft mit dieser Zahl zufrieden wäre, was darauf hindeutet, dass die tatsächliche Zahl möglicherweise noch niedriger liegt. Diese Entwicklungen haben wohl zu weiteren Spannungen innerhalb des Teams geführt, und viele befürchten weitere Entlassungen.
Der Druck auf Ubisoft San Francisco ist bereits spürbar. Anfang August 2024 gab Ubisoft bekannt, dass 45 Stellen in den Büros in San Francisco und North Carolina abgebaut wurden. Etwa zehn dieser betroffenen Mitarbeiter arbeiteten aktiv an „XDefiant“, und viele weitere verloren ihre Jobs aufgrund der Verkleinerung des Rocksmith+-Teams.
Im Studio wächst derweil die Frustration, insbesondere gegenüber der Führungsebene, die es bisher versäumt hat, Verantwortung für die Mängel des Projekts zu übernehmen. Diese Mängel, so Mitarbeiter, hätten mit einer besseren Studiokultur möglicherweise vermieden werden können. Bereits im März 2024 gab es Berichte über eine toxische Arbeitsumgebung bei Ubisoft San Francisco. Trotz einer internen Untersuchung, die im Juli 2024 abgeschlossen wurde, scheinen diese Probleme weiterhin ungelöst zu sein und wurden, wie es heißt, „unter den Teppich gekehrt“.
Das Live-Service-Genre steht damit immer mehr unter Druck, vornehmlich mit dem bevorstehenden Release von „Call of Duty: Black Ops 6“. Viele im Team bei Ubisoft sind pessimistisch, was die Zukunft des Spiels angeht und das Aus unausweichlich ist. Davon kann aktuell auch Sonys „Concord“ ein Lied sind, dessen Spielerzahlen gelinde gesagt ebenfalls „beschissen“ sind.