Zählt man Warzone nicht dazu, so ist die wirklich glorreiche Zeit des CoD-Multiplayers bereits seit einigen Jahren vorbei. Der Gier nach Geld gefolgt, verschwand die Seele der Reihe nach und nach aus den Spielen und wich dem unangenehmen Einheitsbrei, der Call of Duty heutzutage nun mal geworden ist. Nach den kläglichen Wiederbelebungsversuchen der Modern Warfare-Reihe in den vergangenen 2 Jahren, wagt sich Activision jetzt zusammen mit Treyarch an die andere große Reihe: Black Ops.
Als jemand, dem die Black Ops-Teile sehr am Herzen liegen, habe ich natürlich immer ein Auge auf das gehabt, was kommen soll. So war es also mit dem Beginn der Closed Beta von Call of Duty Black Ops 6 für mich mal wieder an der Zeit, dem Ganzen eine Chance zu geben. Ob ich wieder enttäuscht wurde oder die Beta mir tatsächlich Lust auf mehr macht, erfahrt ihr hier in meiner kleinen Preview.
Die Call of Duty-Masterclass
Ich weiß, es ist nur eine Beta und es dauert noch einen Moment, bis das Spiel erscheint. Aber irgendwie ist es schon typisch, dass mein erster Kontakt mit dem neuen Spiel direkt mit einem Fehler verbunden ist. Nachdem ich erst einmal verstanden habe, dass es nur noch ein Call of Duty zum herunterladen gibt und die Spiele der letzten Jahre zusammen mit Warzone dann dort als DLC auszuwählen sind (???) hatte ich alles heruntergeladen was ich brauchte und startete in die Beta… oder auch nicht. Gerade reingekommen ploppte nämlich direkt die Anzeige auf, mir fehlen die nötigen DLC-Pakete – insgesamt müssen noch 0 MB heruntergeladen werden. Optimaler Start, oder? Nachdem ich viel selbst herumprobiert hatte, griff ich also zur Allzweckwaffe: Reddit. Nach ein wenig Durchforsten der Foren schrieb einer, man müsse das englische Sprachpaket herunterladen und das deutsche löschen, um den Bug zu beheben. Gesagt, getan und siehe da: Es funktionierte. Ab hier ging es für mich dann also auf Englisch weiter. Was das (trotz Beta-Ausrede) über diesen Multi-Milliarden-Konzern aussagt, bleibt an der Stelle mal unerwähnt.
Erkennbares Potenzial
Als es bei mir endlich losging, fiel mir eine Sache sofort positiv auf: Die Beta ist sehr einfach gehalten. Abgesehen vom Trainings-Modus ließ sich in den ersten beiden Tagen nur die Core Moshpit-Playlist auswählen, in der dann mehrere Modi enthalten waren. Die ersten beiden Tage erwähne ich deshalb, weil Activision sich dazu entschieden hat, den Content über die Beta hinweg zu erweitern. Das bedeutet, dass bis zum Ende der Vorbesteller-Beta regelmäßig Maps und Modi hinzugefügt werden, um für Abwechslung zu sorgen – erstmal keine schlechte Idee.
Da das hier mehr ein erster Eindruck ist und kein richtiger Test, werde ich mich in einigen Punkten kurz halten. Über das Leveln und Dinge freischalten lässt sich zunächst bspw. nicht sehr viel sagen, da man sich maximal bis Level 20 hochspielen kann. Wesentlich mehr lässt sich über das Klassensystem sagen, welches in seiner abgespeckten Form an die wirklich guten Vorgänger erinnert. Keine ewig langen Listen an Aufsätzen mehr, von denen die allermeisten ignoriert werden, weil ohnehin nur das gespielt wird, was der Meta entspricht. Auch die Perks sind intelligent eingearbeitet und ergeben in ihren Begrenzungen durchaus Sinn und so scheint es, als hätte man zumindest, was das Klassensystem angeht, dazugelernt und wahrscheinlich das mit Abstand beste System der letzten Jahre in das Spiel integriert.
Mit den Klassen in eine Schublade werden meistens auch die Scorestreaks gepackt, zu denen lässt sich aber so gut wie gar nichts sagen, da in der Beta lediglich 6 spielbar waren und sie außer der Drohne und der Konterdrohne eigentlich alle relativ nutzlos waren. Ganz großes Manko hierbei war, dass man sie nicht mehrmals hintereinander, ohne zu sterben, erreichen konnte. Da bin ich mir aber sicher, dass das noch angepasst wird – alles andere wäre Wahnsinn.