So sehr sich Publisher darum bemühen, dass Videospiele über eine längere Zeit und über Generationen hinweg verfügbar sind, zeigt eine neue Studie, dass solche Classic Games vom Aussterben bedroht sind. Betroffen davon sind Spiele, die insbesondere vor 2010 veröffentlicht wurden.
Laut der The Video Game History Foundation betrifft dies rund 87 Prozent der Spiele, die auf absehbare Zeit verschwinden werden, da sie entweder nicht neu aufgelegt werden oder entsprechende Systeme veraltet sind und nicht mehr genutzt werden können.
Als Beispiel führt man die komplette Gameboy-Familie an, von der gerade einmal 5.8 Prozent der Titel auf irgendeine Weise erhalten werden. Mit der Abschaltung von digitalen Stores wie dem WiiU und 3DS Eshop verschwinden jedes Mal schlagartig hunderte Titel vom Markt.
Das Ganze vergleicht man mit Aufnahmen der Titanic, wenn diese nur auf VHS gesichert wären:
„Stellen sie sich vor, die einzige Möglichkeit, die Titanic zu sehen, bestünde darin, eine gebrauchte VHS-Kassette zu finden und seine eigene Vintage-Hardware zu pflegen, damit man sie weiterhin sehen kann“, heißt es in der Studie. „Und was wäre, wenn keine Bibliothek, nicht einmal die Library of Congress, es besser machen könnte – sie könnten die VHS von der Titanic behalten und digitalisieren, aber man müsste den ganzen Weg zurück gehen, um sie zu sehen.“
Dieses Szenario beschreibt man als völlig verrückt in einer Industrie, die 180 Milliarden schwer ist und in der die Geschichte und seine Spiele einfach verschwinden.
Derzeit gibt es zwar Möglichkeiten, wie man solche Classics Games auf digitale Weise aufbewahren kann, um sie aber legal nutzen zu können, müsste man teils Jahrzehnte alte Hardware aufbewahren und pflegen. Dieser Prozess soll im kommenden Jahr durch den Digital Millennium Copyright Act (DMCA) erneut überprüft werden.
„Wir hoffen, dass diese Studie Veränderungen anstoßen wird und dass die Erhaltung von Videospielen stärker gefördert wird – bevor wir noch mehr verlieren“, sagte Frank Cifaldi von der Video Game History Foundation. „Ich hoffe, dass diese Studie die Menschen wachrüttelt. Seit Jahren wissen wir, dass die Verfügbarkeit klassischer Videospiele auf legale und sichere Weise schlecht ist, aber niemand hat jemals eine Zahl dafür genannt. The Die Ergebnisse sind wahrscheinlich schlechter als bei jedem anderen Medium.“
Naja, ausgerechnet Nintendo als Beispiel zu nehmen, hinkt ja etwas. Nintendo hat ja kein Interesse daran, ihre Classics verfügbar zu halten, weil sie, ihrer Ansicht nach, dann an Wert verlieren. Lieber tröpfenweise verteilen – und bei jeder Konsolengeneration wieder von null beginnen.