Eine PS5 für den Preis eines Kaffees – in Japan ist das keine absurde Vorstellung, sondern ein Modell, das derzeit große Wellen schlägt. Der japanische Einzelhändler GEO hat Anfang des Jahres einen PS5-Leihservice gestartet, der sich als so erfolgreich erwiesen hat, dass viele Filialen inzwischen keine Geräte mehr verfügbar haben. Der Deal klingt fast zu gut, um wahr zu sein: Für gerade einmal 980 Yen – umgerechnet etwa 6,60 US-Dollar – kann man die begehrte Konsole acht Tage lang mit nach Hause nehmen. Wer zwei Wochen zocken will, zahlt knapp 12 Dollar.
Günstig zocken statt kaufen
Was als Reaktion auf die chronisch schlechte Verfügbarkeit der PS5 gedacht war, hat sich schnell zu einem Phänomen entwickelt. GEO spricht von einem „beliebteren als erwarteten“ Modell, das inzwischen in rund 400 Geschäften im ganzen Land angeboten wird. Und die Nachfrage steigt weiter – nicht zuletzt dank Blockbustern wie Monster Hunter Wilds, das in Japan traditionell eine riesige Fangemeinde hat.
Bemerkenswert ist dabei, dass Sony selbst offiziell nicht am Programm beteiligt ist – laut GEO gab es aber „intensive Gespräche“ im Vorfeld. Man darf vermuten: Wohlwollendes Nicken, aber bitte ohne Sony-Logo. Anders sieht es hier in Großbritannien aus, wo Sony das Rent-Modell offiziell übernommen hat. Dies lohnt sich oft aber nur für einen bestimmten Titel und nicht als dauerhaftes Leihgerät.
Warum Mieten plötzlich Sinn ergibt
Dass Konsolenmiete ein internationales Thema ist, zeigt auch ein Blick auf die Leasingplattform Raylo, die nicht nur PS5-Konsolen zur Miete anbieten, sondern auch Zubehör wie PlayStation Portal oder PS VR2. Preislich beginnt das Ganze bei etwa 10,99 Pfund pro Monat – je nachdem, wie lange man sich binden will. Ein flexibler Deal, besonders für jene, die lieber monatlich zahlen als gleich tief in die Tasche zu greifen.
Angesichts der Tatsache, dass es selbst fünf Jahre nach Veröffentlichung keine Preissenkung für die PS5 gab – sondern im Gegenteil sogar Preiserhöhungen –, ist die Beliebtheit solcher Mietmodelle kein Wunder. Die Digital Edition kostet in Europa inzwischen satte 499,99 €, was eine Preissteigerung von 100 € seit Launch bedeutet. Für viele Gamer ist das eine Hürde, die sich mit Leihoptionen elegant umgehen lässt.
Vielleicht ist das Konsolen-Mietmodell also kein vorübergehender Trend, sondern ein Blick in die Zukunft des Gamings – zumindest solange Sony weiterhin an seiner Preispolitik festhält.