Es ist der klassische Fall bei Angeboten. Solange um neue Abonnenten für PlayStation Plus geworben wird, gewährt Sony großzügige Rabatte. Bestehende User werden mal wieder vergessen oder möglichst günstig abgespeist, weshalb es sich erneut bewährt sein PlayStation Plus Abo besser zu kündigen und auf gar keinen Fall automatisch zu verlängern.
Gemeint sind damit vor allem jene, deren Abo schon eine Weile läuft oder kurz vor dem Auslaufen steht. Diese profitieren am wenigsten von den derzeitigen Days of Play-Deals, wie einige Beispiele zeigen. In einem besonders drastischen Beispiel gewährt Sony einem User auf Reddit einen Nachlass von gerade einmal 49 Cent auf die Restlaufzeit angerechnet. Das Angebot gilt nämlich auch nur für die aktuell gewählte Stufe und eben die entsprechende Restlaufzeit. Ein kurzfristiger Wechsel ist mit demselben Account ebenfalls nicht möglich, solange das Abo noch aktiv ist. Je länger man also PlayStation Plus User ist, umso weniger profitiert man von den aktuellen Deals.
Ein User auf Reddit drückt es so aus:
„Das Angebot endet am 12., aber mein Abo läuft am 13. ab … für mich gibt es wohl keinen Rabatt. So machen wir das jetzt anscheinend.“
Erst besonders günstig, dann Vollpreis
Ich persönlich kann in dieses Lied einstimmen, denn mein PlayStation Plus Extra-Abo läuft ebenfalls in 32 Tagen aus. Aktuell und mit dem aktuellen Angebot könnte ich für nur 1,64 Euro auf Premium upgraden und alle Vorteile für knapp einen Monat genießen. Das klingt auf den ersten Blick günstig und wurde auf den Tag genau ausgerechnet, ist aber im Vergleich zu ganz neuen Nutzern oder solchen, die noch eine längere Laufzeit vor sich haben, vor allem eines: irgendwie ungerecht. Denn nach diesen überschaubaren 32 Tagen würde sofort der volle Jahresbetrag von 151,99 EUR fällig – zukünftige Sonderaktionen in dieser Zeit wieder ausgeschlossen. Im Ergebnis ist man mich als PS Plus User erst einmal los, solange ein neues Angebot kommt.
Die ganze Aktion ist vor allem zum Vorteil für Sony ausgelegt, die schon mehrfach bewiesen haben, dass ihnen bestehende User fast egal sind. Deren Geld hat man schließlich bereits und weitere Rabatte gibt es ohnehin nur, wenn sie sich bereit erklären, im Anschluss noch mehr zu investieren. Das ist aus Sicht des Marketings vielleicht eine clevere Strategie, um kurzfristig Geld einzuspielen, die derzeit stagnierenden PlayStation Plus Zahlen wird man so aber wohl kaum befeuern. Im Grunde werden die User damit sogar ermutigt, ihre Abos zu kündigen, in der Hoffnung auf eine baldige Aktion. Fairer wäre es, wenn sich das Upgrade um mindestens 1 Jahr verlängern würde und darauf der Rabatt gewährt wird. Das wäre zumindest ein Anreiz, vor allem dann, wenn man seine bestehende Stufe einfach fortsetzen könnte.
Die User sind jedenfalls sichtlich unzufrieden, wie Sony das Ganze handhabt:
„Mir gefällt dieser Ansatz auch nicht und ich habe das Gefühl, dass das schon seit einiger Zeit so ist. Bestandskunden werden nie so gut behandelt wie Neukunden oder Leute, die das Abo bereits verlassen haben.“
Diese Probleme gab es übrigens nicht, als man PlayStation Plus noch mit Guthabenkarten kaufen konnte. Denn auch diese waren bei den Days of Play immer deutlich günstiger und konnten gestapelt werden. Diese aus dem Handel zu nehmen, spielte Sony also nur in die Hände, um die volle Kontrolle über die Preise und Preisnachlässe zurückzugewinnen, die einige User bis aufs Äußerste ausgereizt haben.
Daher ist es nur ratsam, niemals von der automatischen Verlängerung Gebrauch zu machen, dann nämlich ist man am Ende immer der Dumme.
