Der Strommarkt in Deutschland platzt aus allen Nähten, nicht zuletzt aufgrund grüner Schwachsinnsideen, immer mehr Kernkraftwerke abzuschalten, ohne schnell genug einen gleichwertigen Ausgleich zu schaffen. Zum Jahreswechsel gingen drei weitere vom Netz, mit immer chaotischeren Folgen für immer mehr Menschen. CO²-Bepreisung und Co. tun ihr Übriges, dass die Energiekosten gerade jetzt enorm steigen. Wer also gerne und lange auf der PS5, der Xbox-Reihe oder einem teuren PC zockt, sollte ab diesem Jahr den Stromzähler im Auge behalten.
Dass PS5 und Xbox nicht gerade sparsam im Stromverbrauch sind, ist nicht neu. Bei einer Spielzeit von nur 2 Stunden pro Tag und bisher durchschnittlichen Stromkosten von 30 Cent/kWh ergeben sich bei einem Verbrauch von 153 kWh jährliche Kosten von gut 50 Euro. Hinzu kommt der Verbrauch für TV, Monitor, Heimkinoanlage oder Soundbar. Die Tatsache, dass gerne länger als zwei Stunden am Stück gespielt wird, treibt die Kosten für viele unterm Strich noch deutlich höher.
Zum Vergleich: Ein energieeffizienter Kühlschrank verbraucht 150 bis 180 kWh pro Jahr und läuft 24 Stunden am Tag.
Erste Stromanbieter kollabieren
Besonders hart traf es zuletzt die Kunden von absoluten Billigstromanbietern wie Stromio. Dieser meldete vor wenigen Wochen im Zuge der Marktentwicklung Insolvenz an und allen Bestandskunden wurde einfach gekündigt. In der Folge blieb der Strom zwar nicht aus, aber es erfolgte automatisch der Zwangswechsel zu meist einem Grundversorger, wo die kWh gerne mal an die 70 Cent/kWh heranreicht – also teilweise mehr als das Doppelte des bisherigen Tarifs. Eine Kündigung bis zum nächsten regulären Termin ist nicht möglich. Viele sitzen also derzeit in der Falle und müssen wohl oder übel die teuren Tarife akzeptieren.
Goldgräberstimmung bei den Big Playern
Inzwischen herrscht Goldgräberstimmung bei den großen Stromkonzernen, die diese Situation gnadenlos ausnutzen und nur noch Tarife jenseits von Gut und Böse anbieten. Preisvergleiche zeigen, dass unter 40 Cent/kWh kaum noch etwas zu haben ist.
Andere lehnen Neukunden aufgrund der derzeit unsicheren Situation auf dem deutschen Strommarkt sogar ganz ab, so dass am Ende tatsächlich nur die Wahl eines teuren Anbieters bleibt. Das Wehklagen im Netz ist dementsprechend groß, zumal das Ganze für viele ziemlich überraschend und von heute auf morgen kam.
Automatische Verlängerung als Kostenfalle
Wer aktuell vor einer Vertragsverlängerung bei seinem Stromanbieter steht, sollte auch prüfen, wie sich sein Tarif im zweiten Jahr etc. entwickelt. Auch hier können sich die Kosten durchaus verdoppeln, so dass ein Wechsel in vielen Fällen sinnvoll erscheint.
Einfach wird das nicht, denn viele Vergleichsportale sind derzeit ziemlich nutzlos. Und wer direkt bei den Anbietern nachfragt, wird nicht selten mit einer Meldung wie dieser konfrontiert:
„Wir überarbeiten aktuell unsere Strom- und Erdgasprodukte. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir Ihnen daher zum aktuellen Zeitpunkt keine Strom- und Erdgasprodukte anbieten können.“
Wie sich der Strommarkt in Deutschland in den nächsten Monaten entwickeln wird, ist schwer abzuschätzen. Günstiger wird es erfahrungsgemäß kaum werden. Einer der besten Tipps ist daher nach wie vor, möglichst regelmäßig in einen günstigen Tarif zu wechseln, um die Anbieter zu niedrigen Strompreisen zu zwingen, auch wenn dieser Plan im Fall Stromio nicht ganz aufgegangen ist.
Wer nach einem neuen oder günstigen Anbieter sucht, kann hierzu unseren Stromvergleich für PS5 und Xbox Series X|S nutzen.
