Nachdem das Puzzlespiel Abriss – build to destroy vom deutschen Indie-Entwickler Randwerk im September 2023 schon auf dem PC erschienen ist, folgte jetzt die Veröffentlichung auf der PS5 und der Xbox Series X/S. Wir konnten uns den zerstörungswütigen Titel vorab ausgiebig anschauen und verraten euch im Test, ob das Spiel auch für euch einen Blick wert ist.
Darum geht’s in Abriss
So ziemlich alles, was man zur Prämisse des Spiels wissen muss, steckt schon im Titel von Abriss – build to destroy. Der Star des Titels ist ganz klar die Zerstörungs-Engine, mit der ihr riesige Bauwerke physikalisch glaubhaft und optisch eindrucksvoll zum Einsturz bringen könnt. Dabei entstehen nicht selten tausende von kleinen und großen Teilen, die übereinander purzeln und selbst für weitere Zerstörung sorgen. Wer als Kind gerne Bauklötze umgeschmissen (oder im Sandkasten die Burgen von anderen zertreten) hat, kommt hier absolut auf seine Kosten.
Einen Eindruck davon könnt ihr euch im Trailer zum Spiel machen:
Das Gameplay ist dabei in zwei Spielmodi unterteilt. In der Kampagne löst ihr ein Level nach dem anderen. Dabei steht euch jeweils nur eine vorbestimmte Auswahl an Teilen zur Verfügung, mit deren Hilfe ihr einen oder mehrere „Kerne“ zerstören müsst, um das nächste Level freizuschalten. Alternativ könnt ihr im Sandbox-Modus eurer Kreativität freien Lauf lassen.
Von Katapulten und Abrissbirnen
Eine große Stärke und neben der reinen Zerstörung auch die größte Motivation von Abriss ist das eigentliche Gameplay selbst. Wie ihr die verschiedenen Teile nämlich zusammensetzt, ist euch größtenteils selbst überlassen. Gerade spätere Levels laden dazu ein, verschiedene Ansätze auszuprobieren und können mitunter echte Kopfnüsse darstellen.
Das Grundprinzip ist dabei recht simpel. Ihr stapelt große und kleine Blöcke mit unterschiedlichen Formen. Dazu kommen spezielle Blöcke wie etwa Verbindungen, mit denen ihr Blöcke, na ja, verbinden könnt, aber auch exotischere Varianten wie Scharniere, die sich um die eigene Achse drehen, Laser, Bomben oder Schubdüsen. Aus einem Turm mit einem Drehscharnier an der Seite wird so mal eben ein Katapult, mit dem ihr Bomben schleudert. Oder ihr baut einen langen Arm, der sich dann im Kreis dreht und alles niederreißt, was im Weg steht.
Während ihr baut, ist die Physik gewissermaßen eingefroren. Erst auf Knopfdruck beginnt dann die aktive Phase. Ihr könnt Blöcke also auch so schief stapeln, dass sie dann umkippen oder herunterfallen. Manchmal müsst ihr auch zeitlich abpassen, welche Gebäude ihr zuerst zerstört, um an andere heranzukommen. Das Rätseln macht wirklich Spaß und die Möglichkeiten sind nahezu endlos. Zudem sieht der Titel wirklich hervorragend aus und läuft auch überraschend flüssig. Leider hat die Konsolen-Version aber auch eine ganz große Schwäche.
Eine Kamera, die wir gerne zerstören würden
Und das ist die Kamera. Die ist nämlich ziemlich offensichtlich für die Steuerung mit Maus und Tastatur ausgelegt und führt immer wieder zu frustrierenden Situationen. Auch hier habt ihr die Wahl zwischen zwei Optionen. Die Standard-Kamera zentriert euer Bauwerk. Ihr könnt euch dann drumherum drehen und zoomen. Den gewählten Block baut ihr dabei immer an die Stelle, die genau in der Mitte ist. Durch die Perspektive kommt es aber immer wieder vor, dass wir einen Block falsch setzen und dann wieder umständlich löschen müssen. Zudem ragen manche Bauwerke über die höchste Einstellung der Kamera hinaus, sodass wir gar nicht weiterbauen können.
In diesen Momenten kommt die zweite Option, die freie Kamera ins Spiel. Hier sind wir quasi ein fliegendes Auge und können uns frei im dreidimensionalen Raum bewegen. Das funktioniert an sich einigermaßen gut, ist allerdings auf Dauer ermüdend und ebenfalls sehr kleinteilig umgesetzt. Letzten Endes sind beide Kamera-Optionen eher suboptimal. Hier hätten wir uns einen speziell für die Konsolen gebaute Steuerung gewünscht, mit der wir beispielsweise über das Steuerkreuz zwischen möglichen Platzierungspunkten durchschalten können.