Vorschau – Armored Core 6: Fires of Rubicon – Für Souls-Fans geeignet?

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Mit Armored Core 6: Fires of Rubicon kehrt am 25. August nicht nur FromSoftware erstmals seit dem Release von Elden Ring zurück auf die große Bühne, auch die Reihe war mehr als 10 Jahre im Ruhemodus. Mittlerweile hat sich einiges getan und FromSoftware ist aus der Nische direkt ins Scheinwerferlicht getreten. Das neue Armored Core ist dadurch ganz anderen Erwartungen ausgesetzt als die Vorgänger. Wir durften das Spiel vor ein paar Wochen in Frankfurt ausprobieren und erzählen euch hier, was euch erwartet und für wen der Titel interessant sein könnte.

Darum geht’s in Armored Core 6

Armored Core 6: Fires of Rubicon erzählt eine SciFi-Geschichte in der fernen Zukunft. Der namensgebende Planet Rubicon ist von verschiedenen Fraktionen heftig umkämpft, weil dort eine verloren geglaubte Substanz aufgetaucht ist. Machen wir es kurz und knapp: Es gibt eine Geschichte voller Intrigen und Wendungen, die dient aber in erster Linie als Aufhänger für das actionlastige Gameplay. Bei unserem Besuch in Frankfurt haben wir zwar ein paar Ausschnitte dazu gesehen, können aber kaum etwas dazu sagen, wie wichtig die Handlung im weiteren Verlauf wird. Außerdem wollen wir euch nicht Spoilern und so den Spaß am eigenen Erleben nehmen.

From Software meldet sich mit Armored Core 6: Fires of Rubicon zurück
From Software meldet sich mit Armored Core 6: Fires of Rubicon zurück

Was ihr wissen müsst, ist, dass in dieser fernen Zukunft neben Panzern und Helikoptern auch riesige, bis an die Metallzähne bewaffnete Kampfmechs eingesetzt werden. Ihr werdet selbst zum Piloten einer solchen Vernichtungsmaschine. Und damit kommen wir zum eigentlichen Kern des Spiels und unserer Anspiel-Session: dem Gameplay!

Voller Fokus auf die Action

Armored Core 6 ist in einzelne Missionen unterteilt. Nach dem Auftakt landet ihr in eurer Garage, wo ihr an eurem Mech rumschrauben dürft (dazu gleich mehr) und neue Aufträge auswählt. Es gibt „einfache“ Söldner-Missionen, mit denen ihr Geld und Teile verdienen könnt und größere Aufträge, die die Geschichte vorantreiben. Viele der kleineren Einsätze dauern nur wenige Minuten und verlangen von euch, dass ihr eine Handvoll natürlich stark bewachter Missionsziele ausschaltet oder einsammelt. Die Story-Aufträge sind etwas länger, bieten aufeinander aufbauende Aufgaben und Bosskämpfe.

Armored Core 6 - Action wird auf jedem Meter groß geschrieben
Armored Core 6 – Action wird auf jedem Meter groß geschrieben

Jede Mission schickt euch in unterschiedliche Umgebungen. So seid ihr mal in einer riesigen Industrie-Anlage unterwegs, erkundet beim nächsten Mal eine vereiste Forschungsstation und liefert euch beim folgenden Einsatz Stellungskämpfe in einer Großstadt. Alle Umgebungen sehen dabei richtig schick aus und vermitteln ein gutes Gefühl für die Größe der Mechs. Die Kampfroboter sind ebenfalls schick und abwechslungsreich gestaltet. Zusammen mit den hervorragenden Effekten entsteht so ein wirklich erstklassiger technischer Gesamteindruck.

Viel Zeit zum Sightseeing bleibt allerdings nicht, da ihr die meiste Zeit in den Missionen mit Kämpfen verbringt. Diese laufen sehr dynamisch ab, das Gameplay wird aber stark von der Wahl eurer Waffen und Ausrüstung bestimmt. Grundsätzlich könnt ihr mit eurem Mech entweder langsam laufen oder cool über den Boden gleiten. Schubdüsen am Rücken erlauben Flugmanöver, wodurch ihr höher gelegene Orte erreichen oder Angriffen auf dem Boden ausweichen könnt.

Armored Core 6 - Jede Umgebung wirkt einzigartig
Armored Core 6 – Jede Umgebung wirkt einzigartig

Jeder Arm kann darüber hinaus je eine Waffe tragen, beide Schultern bieten darüber hinaus je einen weiteren Ausrüstungsslot. Die Steuerung ist dabei ziemlich intuitiv, da ihr die Waffen einfach mit R1/R2 und L1/L2 abfeuert. Die Schubdüsen werden mit X gesteuert, mit der Kreis-Taste könnt ihr ausweichen. Geheilt wird wie in den Souls-Spielen über das Steuerkreuz.

Die Kämpfe sowohl gegen einzelne Gegner, gegen Bosse und größere Gegnergruppen sind eine absolute Wucht und machen extrem viel Spaß. Ihr weicht fliegend riesigen Raketensalven aus, landet auf dem Dach eines Hochhauses und lasst von dort verschiedene Waffen wie Raketenwerfer, Maschinengewehre oder Panzergranaten auf eure Feinde los. Die Mechs steuern sich glaubwürdig (zumindest in dem Rahmen, in dem sich tonnenschwere Kampfroboter glaubwürdig anfühlen können) und jedes Scharmützel ist ein Actionfeuerwerk, bei dem teilweise der komplette Bildschirm mit Explosionen, Rauch und Mündungsfeuer gefüllt ist.

Armored Core 6 - Actiontreiche Battles sprechen für sich
Armored Core 6 – Actiontreiche Battles sprechen für sich

Während die kleineren Gefechte kaum Probleme verursachen, zieht der Schwierigkeitsgrad bei den Bossen teilweise massiv an. Wer bei Elden Ring oder Dark Souls Freude daran hatte, zig Mal gegen denselben übermächtigen Gegner anzutreten, Schritt für Schritt die Angriffsmuster zu lernen und ihn irgendwann doch zu besiegen, wird sich hier direkt heimisch fühlen. Spieler mit weniger Frusttoleranz dürften dagegen weniger Spaß haben. Im Gegensatz zu den Action-RPGs von FromSoftware, könnt ihr euch in Armored Core 6 aber ziemlich umfangreich auf jeden Kampf vorbereiten.

Mechs der Marke Eigenbau

Die Mechs lassen sich nämlich extrem kleinteilig anpassen und individualisieren. Es gibt verschiedene Waffensysteme, die von Scharfschützengewehren über Pistolen und Raketenwerfern bis zu Nahkampfwaffen wie Schrotflinten und Schwertern reichen. Obendrein könnt ihr den Kopf, die Arme, den Torso, die Beine, die Schubdüsen und mehr austauschen. Das kostet alles Geld, das ihr zuerst verdienen müsst. Einige Teile und Waffen schaltet ihr auch erst nach und nach frei. Der Clou ist dabei, dass so ziemlich alles simuliert wird.

Armored Core 6 - Mechs nach eurem Geschmack
Armored Core 6 – Mechs nach eurem Geschmack

Jedes Teil hat ein bestimmtes Gewicht und einen eigenen Energiebedarf. Die leichten Beine, die euch schnelle Richtungswechsel und Ausweichmanöver erlauben, können weniger tragen als die dick gepanzerten. Besonders starke Waffen haben einen höheren Energiebedarf, den ihr mit der passenden Rüstung decken müsst. Im Grunde gilt, dass leichte Teile wenig Schutz bieten, euch dafür aber schneller und wendiger machen, während euch dicke Panzer langsamer machen, aber eben auch robuster.

Es gibt auch besondere Ausführungen, etwa Beine, mit denen ihr in der Luft auf der Stelle schweben könnt oder ihr setzt euren Roboter einfach auf ein dickes Kettenfahrzeug. Die Möglichkeiten sind wirklich vielfältig und erlauben sehr unterschiedliche Builds. Vom schwerfälligen Panzer, der massiven Schaden austeilt, aber leicht zu treffen ist bis hin zum extrem leichtfüßigen Roboter, der durch die Luft fliegt und Gegner mit der Schrotflinte und dem Schwert auseinander nimmt, stehen euch alle Optionen offen. Das Herumschrauben und Ausprobieren macht viel Spaß und ist übersichtlich gestaltet. Ihr könnt Teile auch einfach wieder verkaufen und so problemlos neue Builds anlegen.

Armored Core 6 - Mechs sind am Boden wie in der Luft echte Killer
Armored Core 6 – Mechs sind am Boden wie in der Luft echte Killer

Die Änderungen wirken sich auch extrem auf das Gameplay aus. Ein schwerer Panzer verbraucht so schon den kompletten Schub, um ein Haus zu erklimmen und will gut positioniert werden, während leichtere Modelle wie wild durch die Luft fliegen, aber auch nur wenige Treffer aushalten. Das einzige Fragezeichen ist hier, ob die Entwickler es schaffen, eine gute Balance herzustellen. In der Anspiel-Session kristallisierte sich für mich schnell der schwere Build mit viel Schaden als Mittel der Wahl heraus, da ich so auch mit den Bossen relativ gut zurechtkam.

Ich hoffe, dass es im fertigen Spiel nicht den einen Weg gibt, der deutlich leichter ist als die anderen. Neue Bosse sollten mit ihren Angriffen gewisse Spielstile erschweren und anderen eher in die Karten spielen. Da es sich hier um ein Spiel von FromSoftware handelt, mache ich mir da aber keine großen Sorgen. Wenn jemand weiß, wie man coole und fordernde Bosse kreiert, dann das japanische Studio.

Einschätzung

Bleibt also zuletzt die Frage, für wen Armored Core 6: Fires of Rubicon geeignet ist. Ein Robo-Souls solltet ihr hier nicht erwarten. FromSoftware übernimmt einige Elemente wie die fordernden Bosse und den Gameplay-Loop aus scheitern, lernen, scheitern, lernen und irgendwann doch gewinnen. Dennoch fühlt sich der Titel ganz anders an als Elden Ring, Dark Souls oder Bloodborne. Die Kämpfe spielen sich vertikaler und durch die Schusswaffen auch eine ganze Spur actionreicher. Die Spielwelt ist außerdem bei Weitem nicht so spannend und mysteriös, sondern vor allem als schicke Spielwiese gedacht.

Armored Core 6 - From Software DNA, aber doch anders

Wer Bock auf dicke Kampfroboter und bildschirmfüllende Action hat und bei schweren Bossen nicht sofort aufgibt, sollte dem Spiel aber auf jeden Fall mal eine Chance geben. Ich hatte in den knapp fünf bis sechs Stunden jede Menge Spaß und freue mich jetzt schon sehr auf den Release. Armored Core 6 war vorher nicht wirklich auf meinem Radar und ist jetzt der Titel, auf den ich im restlichen Jahr am meisten hinfiebere.

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