Vorschau: Crash Team Rumble – Ein MOBA-Brawl-Platformer?

By Mark Tomson Add a Comment
6 Min Read

Activision und Entwickler Toys for Bob kamen vor wenigen Wochen recht überraschend mit Crash Team Rumble um die Ecke, welches man am vergangenen Wochenende erstmals im Rahmen einer Closed Beta ausprobieren konnte. Wer hier ein klassisches MOBA oder einen weiteren Brawler erwartet hat, dürfte angenehm überrascht werden, denn Crash Team Rumble macht einiges ganz anders, ist dabei aber vor allem chaotisch und lustig umgesetzt.

Große Pluspunkte sammelt Crash Team Rumble sicherlich schon damit, dass man damit kein komplett neues Franchise auf die Beine stellt, sondern es mit einer bereits etablierten Marke versucht. Somit sind die spielbaren Charaktere keinesfalls fremd und man kann auch erahnen, was die jeweiligen Stärken und Schwächen sind.

Solides Grundgerüst ist schon mal da

Zur Wahl standen zunächst drei Klassen, die in der Beta wiederum von Crash und Tawna als Verteidiger; Coco und Neo Cortex als Booster; und Dingodile als Blocker repräsentiert werden. Wer sein Team aus jeweils einer der Rollen zusammenstellt, hat schon einmal gute Voraussetzungen, um jede Situation in den Matches zu beherrschen. Ob diese Konstellation aus Klassen und Fähigkeiten bestehen bleibt, ist derzeit nicht sicher. Vermutlich wird einiges an Feedback aus der Beta in die finale Version einfließen und Änderungen mit sich bringen. Für den Moment sah es nach einem soliden Grundgerüst aus.

Crash Team Rumble Beta
Crash Team Rumble Beta

Los ging es mit einem kurzen Training und einem Übungs-Match, bevor man sich schließlich mit anderen Spielern oder einem KI-Ersatz gegen andere Teams behaupten musste. Letzteres erwies sich leider nicht immer als optimale Wahl und führte meist zu einer Niederlage. Mit einer erhöhten Spielerzahl zum Release muss vermutlich aber seltener auf einen KI-Charakter zurückgegriffen werden.

Karten erinnern an einen Platformer

Was in Crash Team Rumble zunächst hervorsticht, sind die dichten Karten, die eher an einen Plattformer als an ein MOBA erinnern, besonders was die Bewegungsmöglichkeiten und Moves betrifft. Es gibt hier Katapult-Platten, Double-Jumps und natürlich ausreichend Plattform-Elemente, die in der Summe aber auch für ziemliches Chaos sorgen können. Dies ergänzt um spezifische Fähigkeiten der Charaktere, wie Crashs Mid-Air-Dash, Tawnas Enterhaken oder Neos Laser-Waffe, die das Ganze doch sehr an das Spielgefühl der Crash Bandicoot-Reihe erinnern lassen und nicht sofort an ein MOBA.

Und was ist das Ziel? Startet das Match, wirbeln und springen beide Teams sofort über die Karte, zerstören Holzkisten und müssen Wumpa-Früchte und Relikte sammeln, um diese ins Ziel zu bringen und Punkte (2000 an der Zahl)  für das Team zu sichern. Das andere Team muss das umgekehrt verhindern, sei es durch direkte Konfrontationen oder mithilfe von ausgefallenen Waffen und Power-Ups.

Im Team liegt die Strategie

Hierfür werden die Relikte benötigt, wobei der Team-Gedanke dahinter eine größere Rolle spielt. An verschiedenen Punkten auf der Karte können die Relikte gegen Upgrades getauscht werden, die allerdings unterschiedlich hohe Werte besitzen. Ein UFO, das einen tödlichen Regen auf das gegnerische Team niederprasseln lässt, kostet zum Beispiel 30 Relikte, während eine Art riesiger Wasserball, in dem man über die Karte rollt und gleichzeitig die Gegner damit platt macht, deutlich günstiger zu haben ist. Zusätzlich kann jedes Team auch Boost-Zonen und Multiplikatoren für sich gewinnen, die dabei helfen, schneller ans Ziel zu kommen. So kann eine Strategie auch darin bestehen, sich auf Booster zu konzentrieren, während ein anderer im Team dann nur verhältnismäßig wenige Wumpa-Früchte sammeln muss.

Crash Team Rumble Beta
Crash Team Rumble Beta

Das Geheimnis hinter all diesen Möglichkeiten ist es, nicht nur unglaublich viel spaßiges Chaos anzurichten, sondern mit seinem Team zu kommunizieren und eine Strategie zu entwickeln, die für einen persönlich gut funktioniert und nicht sofort vom Gegner durchschaut wird. Was die Spielbalance betrifft, gab es nur selten ein Team, das deutlich vorne oder hinten lag. Oftmals waren es wirklich knappe Entscheidungen, was auf eine gute Mischung aus Fähigkeiten, Waffen und Power-Ups spricht (zumindest in der Beta), die das eine oder andere Team nicht zu sehr bevorteilt. Und auch wenn das Ganze anfangs etwas chaotisch wirkt, wird man von Match zu Match die strategischen Möglichkeiten von Crash Team Rumble zu schätzen wissen, was durchaus einen Suchtfaktor nach sich ziehen kann.

Ob Crash Team Rumble auch langfristig begeistern kann, wird sich auch an den Mikrotransaktionen zeigen, die in der Beta zwar noch nicht vorhanden waren, erfahrungsgemäß aber über eine gute Spiel-Balance bestimmen können, es sei denn, sie sind fairerweise nur kosmetischer Natur. Das wird man erst mit dem Release im Juni erfahren. Mit einem Battle Pass-System scheint man bei Toys for Bob jedenfalls längerfristig zu planen und regelmäßig neue Inhalte zu veröffentlichen.

Technisch glänzte die Beta zudem mit einem durchweg flüssigen Gameplay-Feeling, wobei hierin wieder die typischen und teils komplexen Platformer-Elemente in den Vordergrund rückten. Passend zu Crash Bandicoots typischen Dschungel-Sounds und neckischen Sprüchen (einschließlich die des Match-Kommentators), die aus allen Ecken ertönen, könnte Crash Team Rumble der nächste Dauerbrenner von Toys for Bob werden.

https://www.youtube.com/watch?v=nDHbh-rlKu4
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