Back 4 Blood angespielt, Eindrücke aus der Early Access Beta

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Wer sich jemals gefragt hat, was nach Left 4 Dead passiert ist, bekommt mit Back 4 Blood jetzt die Antwort. Entwickler Turtle Rock meldet sich zurück und verspricht abermals einen spaßigen Zombie-KoOp-Shooter, der um interessante Komponenten erweitert wurde. Im Rahmen der Early Access-Beta haben wir uns an diesem Wochenende durch die Zombie-Horden gemetzelt und erste Eindrücke in Back 4 Blood gesammelt.

Im Herzen dieses KoOp-Spektakel stehen vier Karten-schwingende (dazu später mehr) und bis unter die Zähne bewaffnete Charaktere, sogenannte Cleaners, die sich freiwillig melden, um von Menschen befallene Parasiten auszulöschen und die Menschheit vor dem Sturz in den Abgrund zu bewahren. Die Cleaners könnten zudem kaum unterschiedlicher sein, verfügen über jede Menge Witz und natürlich spezielle Eigenschaften.

Da wäre zum Beispiel Mom, die nie eine Herausforderung scheut und wie eine echte (leicht autoritäre) Mutter um alle besorgt ist. Dann wäre da Walker, für den Sicherheit an erster Stelle steht und der dafür immer den besten oder sichersten Weg wählt. Holly ist etwas draufgängerisch und lebenslustig. Mit ihrem Baseballschläger in der Hand ist ihr keine Konfrontation mit den Ridden zu schade, um mal ordentlich drauf zu hauen. Insgesamt besteht die Cleaners-Truppe aus acht solcher unwahrscheinlichen Helden, die man alle irgendwie lieb gewinnt.

Jeder der acht fühlt sich anders an, und als Team muss man die Stärken (und auch Schwächen) des anderen stets im Auge behalten, um seine Mission erfolgreich zu beenden. Doc zum Beispiel ist mit einem Skalpell bewaffnet und hat sowohl einen Heilungsbonus bei geringer Gesundheit als auch mehr Heilungseffizienz, während Walker mit seiner Glock und seinen Gewehren recht praktisch unterwegs ist und seine Genauigkeit mit jedem Präzisionskill verbessert.

Die Left 4 Dead-DNA lässt sich nicht bestreiten

Von den Safe Rooms, die in der Kampagne als Art Kontrollpunkte dienen, über die Special Ridden Mutationen, bin hin zu Archetypen und Special Infected Zombies erinnert vieles sofort an Left 4 Dead. Nun gut, Zombies sind es eigentlich nicht, sondern Menschen, die von einem Parasiten befallen wurden und durch die KI (dem Game Director) auf euch gejagt werden. Ein The Last of Us ist es damit aber auch nicht. Turtle Rock verspricht mit diesem sogenannten Game Director-System, dass sich kein Durchlauf wie der andere anfühlt, und zwar nicht nur auf die Ridden bezogen, auch die Level verändern sich dynamisch bei jedem neuen Anlauf. So finden sich Gadgets, Waffen und Munitions-Boxen immer wieder woanders, unterschiedliche Gegnertypen werden auf euch los gelassen und und mit jedem Tod muss die Strategie neu angepasst werden.

In der Early Access-Beta standen dazu die ersten beiden Kampagnen-Level zur Wahl, darunter ein typisch amerikanisches Farmgelände, ein Tunnelsystem im Untergrund, und eine Fähre, die sich zu aller Freude auch komplett versenken ließ. Das spielerische Grundgerüst von Back 4 Blood wirkt dabei recht klassisch. Sobald sich euer Team im Safe Room eingefunden hat, bricht man durch die Tür und sieht sich umgehend Unmengen der Infizierten gegenüber, die in bester Shooter-Manier niedergemäht werden. Die Auswahl an Waffen ist üppig, manchmal mit ordentlich Wums, manchmal ziemlich fies, wenn man tickende Sprengkörper in die Menge wirft, um die sich das ‚Zombie‘-Volk umgehend versammelt, nur um im nächsten Moment gemeinsam in die Luft zu fliegen. Spaß hoch 10. Spielerisch bleiben die ganz großen Innovationen in Back 4 Blood aber noch aus, dafür setzt man auf einen anderen interessanten Twist – das Deck-System.

Jedes Match ein Ü-Ei

Das Deck-System von Back 4 Blood verändert jedes Mal die Parameter eines Matches, bei dem der Game Director die Korruptions-Karten festlegt. Dies kann zu stärkeren Ridden führen, einer düsteren Umgebungen oder einem Zeitlimit. Dem entgegen stellen sich die eigenen Karten, die auch am Anfang des Matches gezogen werden. Diese können mehr Gesundheit oder Ausdauer beinhalten, zusätzliche Waffen oder sogar unbegrenzte Munition. Decks können dazu auch individuell angefertigt und als Pre-Sets abgelegt werden, um vor dem Match eine schnellere Auswahl zu treffen.

Auf der technischen Seite, wohlgemerkt, es ist noch ein Beta Test, spielt sich Back 4 Blood bereits wirklich angenehm und äußerst flüssig. 4K Auflösung und 60fps werden direkt zum Launch geboten, dafür kommt die Gesamtatmosphäre noch etwas zu kurz. Von einem Next-Gen-Shooter Sprung merkt man leider noch zu wenig, vielmehr scheint man da weiter zu machen, wo man in der vorherigen Generation aufgehört hat, plus höherer Auflösung und mehr Frames. Ach ja, und spürbare DualSense-Features sind auf PS5 ebenfalls an Bord.

Insgesamt ein netter Ersteindruck von Back 4 Blood, der unterhaltsamen Shooter-Spaß verspricht. Bleibt abzuwarten, ob man diesen Spaß nachher auch langfristig halten kann. Atmosphärisch sollte man hier und da allerdings noch eine Schippe drauf legen, um auch visuell zu untermauern, dass man eigentlich schon fast ein Jahr in der neuen Generation angekommen ist. Das Deck-System ist dafür äußert interessant und lässt jedes Match absolut unberechenbar werden.

Wer Back 4 Blood selbst ausprobieren möchte, die offene Beta folgt vom 12. bis 16. August 2021, während der finale Release am 12. Oktober angestrebt wird.

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