BrokenLore: Don’t Watch – Wenn der Bildschirm zum Feind wird

BrokenLore: Don’t Watch entführt dich in die dunkle Psyche eines Hikikomori, wo digitale Isolation und ein dämonischer Blick die Grenzen zwischen Realität und Wahnsinn verwischen.

Lukas Neumann
Junior Editor bei PlayFront.de – frisch in der Branche, aber mit scharfem Blick und spitzer Feder. Zockt, schreibt, seziert – immer auf der Jagd nach der...
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Shochiku hat mit BrokenLore: Don’t Watch ein neues Kapitel seiner düsteren Horrorspiel-Reihe angekündigt. Das Spiel nimmt einen mit auf eine psychologische Talfahrt – tief hinein in die fragile Psyche eines modernen Einsiedlers. BrokenLore: Don’t Watch fordert einen nicht nur heraus, es sieht auch zurück.

Shinji’s Einsamkeit und der Beginn des Wahnsinns

Im Zentrum steht Shinji, ein junger Hikikomori in Tokio, der sich in seiner kleinen, überladenen Wohnung verschanzt. Die Realität draußen hat ihn längst abgeschrieben – und er sie. Schulden türmen sich, familiäre Erwartungen ersticken ihn, soziale Kontakte bestehen nur noch aus Pixelflächen und Chatfenstern. Shinji existiert, aber lebt nicht. Und gerade dieser Zustand wird zur Brutstätte eines unaufhaltsamen Horrors.

Denn dort, wo andere Zuflucht finden – in Bildschirmen, Streams, digitalen Welten – lauert für Shinji der Wahnsinn: Hyakume, ein uralter Dämon mit hundert Augen, hat es sich in seiner Realität bequem gemacht. Er sieht alles. Er weiß alles. Und vor allem: Er ist schon längst da.

BrokenLore: Don’t Watch ist kein typisches Horrorspiel. Es schreit nicht, es flüstert. Es arbeitet nicht mit Jumpscares, sondern mit dem viel beunruhigenderen Gefühl permanenter Überwachung und schleichender Entfremdung. Was zunächst wie ein introspektives Kammerspiel beginnt, wird zur alptraumhaften Odyssee – durch eine Wohnung, die sich immer mehr wie ein Labyrinth aus Schuld, Angst und Kontrollverlust anfühlt.

Der Dämon im Bildschirm: Überwachung und Isolation

Das Spiel nutzt psychologischen Horror, um etwas Größeres zu erzählen: Eine Gesellschaft, die ihre Einsamen vergisst. Ein Mensch, der in der digitalen Isolation verschwindet. Ein Dämon, der nicht nur aus der japanischen Folklore stammt, sondern auch ein Sinnbild für unsere Angst vor dem Gesehenwerden ist – und davor, dass es vielleicht gar niemanden mehr interessiert.

Mit seinem fragmentierten Erzählstil, der dichten Atmosphäre und einem Setting, das an David Lynch ebenso erinnert wie an Silent Hill, positioniert sich BrokenLore: Don’t Watch als stilles Meisterwerk des modernen Horrors. Es ist nicht das Spiel, das du nachts allein starten solltest. Es ist das Spiel, das du noch Tage später nicht mehr ganz aus dem Kopf bekommst.

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