Nach Jahren des Höhenflugs hat der deutsche Games-Markt 2024 erstmals eine Verschnaufpause eingelegt. Während der Umsatz seit 2019 um über 50 Prozent gewachsen war, sank er im vergangenen Jahr um 6 Prozent auf rund 9,4 Milliarden Euro. Insbesondere der klassische Spieleverkauf und die Hardware-Sparte mussten Federn lassen – doch es gibt auch Gewinner: Online-Gaming-Services konnten zweistellig zulegen.
Schrumpfkur statt Boom
Der Umsatz mit Games für PC, Konsole und Mobilgeräte verzeichnete ein Minus von 4 Prozent und lag 2024 bei 6,5 Milliarden Euro. Besonders drastisch fiel der Rückgang beim Spielekauf aus: Hier sanken die Einnahmen um 17 Prozent auf 921 Millionen Euro. Immerhin: In-Game- und In-App-Käufe erwiesen sich als stabiler und verloren nur 3 Prozent. Das zeigt, dass sich die Monetarisierungsmodelle weiter in Richtung Zusatzinhalte und Mikrotransaktionen verschieben.
Während der Gesamtmarkt schwächelte, zeigte sich der Bereich der Online-Gaming-Services als Wachstumstreiber. Mit einem Plus von 12 Prozent auf 965 Millionen Euro beweist das Segment, dass Abo-Modelle und Cloud-Gaming zunehmend an Bedeutung gewinnen. Dienste, die Multiplayer-Zugang, Cloud-Speicherung oder den Zugriff auf Spielebibliotheken bieten, erfreuen sich wachsender Beliebtheit – ein Zeichen für die fortschreitende Digitalisierung der Branche.
Konsolen-Boom abgekühlt
Der Hardware-Markt musste 2024 einen deutlichen Dämpfer hinnehmen: Die Umsätze schrumpften um 10 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Besonders hart traf es Spielekonsolen, deren Verkaufszahlen um satte 26 Prozent auf 807 Millionen Euro einbrachen. Der Grund? 2023 war ein Nachholjahr, in dem viele zuvor vergriffene Modelle endlich verfügbar waren. Der Hype ebbte 2024 ab, und die Nachfrage normalisierte sich. Positiv entwickelte sich hingegen das Zubehörgeschäft, das um 5 Prozent auf 391 Millionen Euro wuchs.
Trotz der Wachstumspause bleibt die Games-Branche optimistisch. „Die Konsolidierung war nach den starken Vorjahren absehbar. Mit neuen Blockbuster-Titeln und Konsolengenerationen stehen die Zeichen langfristig auf Wachstum“, so game-Geschäftsführer Felix Falk. Bleibt abzuwarten, ob 2025 den nächsten Aufschwung bringt – oder ob sich der Markt dauerhaft neu sortiert.