Vorschau: Vampire: The Masquerade – Bloodlines 2

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15 Jahre ist es inzwischen her, seit der erste Teil von Vampire: The Masquerade – Bloodlines aus dem Hause Troika Games und Activision auf den Markt ist. Vor einigen Monaten war die Freude unter den Fans des Kult-Vampirspiels groß: Die lange Hoffnung, dass an einem neuen Teil gearbeitet wird, wurde bestätigt.

Diesmal sind Hardsuit Labs als Entwickler und Paradox als Publisher am Werk, die düstere Welt von Vampire: The Masquerade – Bloodlines auf ein Neues zu kreieren. Während es zunächst hieß, der zweite Teil würde bereits im März 2020 für die Konsolen und den PC erscheinen, wurde das Releasedatum des Games kürzlich verschoben. Weiterhin soll es das Jahr 2020 werden, doch ein exaktes Datum steht noch nicht fest. Sicherlich handelt es sich bei dem verschobenen Release um eine gute Entscheidung, schließlich will kein Fan, dass der zweite Teil des Games neuerlich mit einem miserablen Debakel auf den Markt kommt, wie es bei dem ersten Teil im Jahr 2004 der Fall war. Auch wenn wir uns noch gedulden müssen, bis das Game in den Regalen steht, gibt es schon jetzt einige Informationen und das Gameplay zum Spiel.  

Werde zum Vampir

Wir wachen auf und wir sind tot – beziehungsweise untot. Wir sind ein Vampir, genauer gesagt ein Thinblood, nämlich eine junge, schwache, unerfahrene und im Rang der Vampire niedrig befindliche Art des Vampirs. Wenn wir in der Welt der Dunkelheit bestehen wollen, heißt es, unsere Skills zu verbessern und uns in den Rängen nach oben zu arbeiten. Wir befinden uns in einer besonders düsteren und von Vampiren besiedelten Version von Seattle, in der verschiedene Vampir-Klans und Faktionen mit unterschiedlichen Eigenschaften, Lebensweisen und Ideologien ihr Unwesen treiben. Sie alle leben nach einem Motto – und nun auch wir: Die Maskerade darf nicht aufgedeckt werden.

Das heißt: Vor den Menschen darf man seine vampirischen Skills nicht einsetzen, um nicht aufzufliegen und das Vampirdasein geheim zu halten. Allerdings herrscht gerade große Unruhe, nachdem eine Gruppe an Rebellen-Vampiren öffentlich eine Masse von Menschen attackierte und zu Vampiren verwandelte, denen auch wir zum Opfer fielen. Der Bürgerkrieg zwischen den Vampirfaktionen bricht aus und es liegt an uns, als Thinblood zu überleben.

Im Rollenspiel haben wir die Möglichkeit, uns für eine von drei Vampirskills zu entscheiden. Darunter die Möglichkeiten, Fledermäuse zu beschwören, Mentalmagie anzuwenden oder uns in Nebel aufzulösen. Waffen gibt es zum Aufsammeln, doch sie sind zweitrangig, schließlich sollen wir in erster Linie unsere mächtigen Vampirfähigkeiten einsetzen. In Nahkampfszenen werden die Kampfskills ausgepackt, durch das reaktive Storytelling treffen wir Entscheidungen, die den weiteren Verlauf des Spiels beeinflussen und verändern werden. Der kreative Kopf von Brian Mitsoda steckt hinter der Geschichte, die durch unsere Wahl der Skills, der Faktionen, Klans und wie wir an unserer Menschlichkeit festhalten geprägt und verändert wird. Außerdem geht es darum, eine Seite auszuwählen und im Krieg zwischen den Faktionen herauszufinden, wer der echte Feind ist und wer für all das Übel verantwortlich ist.

Die Atmosphäre des Kultspiels

In der Rolle der Entwickler findet sich für Vampire: The Masquerade – Bloodlines 2 das Studio Hardsuit Labs wieder, die mit Herzblut dabei sind. Sie haben persönlich die Publisher von Paradox angeschrieben, um das Projekt des zweiten Teils zu verwirklichen. Das zeigt, dass sie es ernst meinen und sich für das Game begeistern, was sich auch in den Visuals widerspiegelt. Die düstere Welt der Dunkelheit porträtiert die vorherrschende Stimmung auf mitreißende Weise. Auch die Darstellung der unterschiedlichen Vampirklans wird gut umgesetzt. In diesem Zusammenhang ist es besonders interessant zu sehen, wie Vampire auf unterschiedliche Weisen gezeigt werden. In Vampire: The Masquerade – Bloodlines 2 nehmen die Vampire ein menschliches Äußeres an, um nicht aufzufallen, während die Bösen des Klans Sabbat, die das Biest des Vampirs darstellen, ein gruselig verzerrtes Gesicht haben.

Besonders in Anbetracht des Buch- und Kinohits Twilight von Stephanie Meyer zeigt sich, wie unterschiedlich die Saga der Vampire erzählt wird. Während es sich hier bei Vampiren um wunderschöne Menschen handelt, die im Sonnenlicht glitzern, sieht es beim Actionstreifen Blade schon deutlich blutrünstiger aus. Vom früheren Antlitz, das durch die Legende von Dracula gelebt wird, mit seiner glatten Frisur, seinem eleganten Auftritt mit Umhang und seiner weißen Haut, ist in Vampire: The Masquerade – Bloodlines 2 ebenfalls wenig zu sehen. Das kommt der Atmosphäre des neuen Bloodlines 2 schon näher. Von glitzernder Haut oder gar Ringen, wie sie in der TV-Serie Vampire Diaries zum Schutz vor der Sonne eingesetzt werden, ist hier keine Spur. Es ist der Vampir des 21. Jahrhunderts, mit den unterschiedlichen Klans sind auch andere Varianten vertreten. Von der romantisierten Version des Untoten ist hier zum Glück nichts zu sehen.

Verschobener Release bringt Hoffnung

Das ursprünglich angekündigte Datum für den Release im März 2020 wurde von Anfang an als sehr ambitioniert eingestuft. Wie es dazu heißt, gab es bereits beim ersten Gameplay-Video der E3 im Juni einige Probleme anzumerken. Zahlreiche Wünsche, Forderungen und Kommentare wurden von Fans an die Entwickler geschickt, die daraufhin ihren eigenen Plan doch nochmal infrage stellten. Eigenen Aussagen zufolge wolle man nicht den gleichen Fehler begehen, der bereits beim ersten Vampire: The Masquerade – Bloodlines gemacht wurde. Damals erschien das Spiel nämlich deutlich zu früh.

Zum einen wurde es zeitgleich mit dem zweiten Teil des Hitspiels Half-Life herausgebracht und musste sich damit neben einem Spiel durchsetzen, das zu den besten Ego-Shootern der Geschichte gehört. Zum anderen war das Spiel von Bugs durchzogen, sodass es zunächst keinen Spaß machte, zu spielen – es war eben doch noch nicht fertig. Den Fehler gestanden sich die Entwickler jedoch ein. Fast wiederholten sie das Missgeschick, aber durch das Verschieben des Releasedatums besteht Hoffnung, dass sie aus der Vergangenheit gelernt haben. Nun sollen die Entwickler dabei sein, den Forderungen und Wünschen der Fans gerecht zu werden und diesmal vom Start weg ein tolles Spiel herauszubringen.

Wenn sie das schaffen, hat das Game durchaus reichlich Potenzial. Der erste Teil von Vampire: The Masquerade – Bloodlines hat es schließlich selbst nach dem holprigen Start einige Jahre später zum Kultstatus geschafft und konnte sich eine große Fancommunity ansammeln. Wenn das neue Game jetzt wieder unfertig auf den Markt kommt, könnten es sich Hardsuit Labs und Paradox mit den Spielern vermiesen. Wer sich jedoch für den ersten Teil des Spiels begeistert, der wartet schon jetzt gespannt auf das neue Game. Obwohl wir noch nicht wissen, wann genau das Spiel erscheinen wird, kann man so sicherstellen, als einer der Ersten das neue Game auszuprobieren.  

Noch heißt es zwar, Geduld zu haben, doch können wir es schon kaum abwarten, endlich das neue Vampire: The Masquerade – Bloodlines 2 in den Händen zu halten – gleichzeitig sollen sich die Entwickler jedoch noch die Zeit nehmen, die sie brauchen, um ein tolles Game herauszubringen und nicht ein lückenhaftes Problemexemplar. Sobald es soweit ist, heißt es, das Vampirdasein zu meistern und in der Welt der Dunkelheit zu bestehen. Wir sind gespannt.

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