PS5 Pro: Früherer PlayStation-CEO sieht das Wettrennen um Teraflops als sinnlos an

Der frühere PlayStation-CEO Shawn Layden kritisiert das Streben nach immer stärkerer Hardware, wie bei der PS5 Pro, und fordert eine Rückbesinnung auf kreative, unterhaltsame Spiele statt technischer Spezifikationen.

By Niklas Bender 1 comment
4 Min Read

Der frühere PlayStation-CEO Shawn Layden hat auf der Gamescom Asia eine deutliche Kritik an der aktuellen Entwicklung der Videospielindustrie geäußert. In seiner Rede prangerte er vor allem den übermäßigen Fokus auf immer leistungsstärkere Hardware an, die seiner Ansicht nach wenig Mehrwert für die Spieler bietet. Diese Kritik richtet sich auch gegen die PS5 Pro.

Wettrennen um stärkste Hardware ist sinnlos

Stattdessen, so Layden gegenüber VGC, würden wichtige Aspekte wie Kreativität und die Unterstützung von kleineren, sogenannten AA-Studios vernachlässigt. Besonders im Visier seiner Kritik steht das Wettrennen um die stärkste Hardware – ein Trend, der laut Layden die Industrie in die falsche Richtung lenkt. Mit dieser Aussage richtet er sich indirekt auch gegen die neue PS5 Pro, die ebenfalls Teil dieses Trends ist.

Layden vertritt die Meinung, dass es eine Verschwendung von Zeit und Ressourcen sei, stetig nach immer mehr Teraflops und Hardware-Leistung zu streben. Die Spieler, so betont er, würden von diesen technischen Verbesserungen kaum profitieren, da die Unterschiede in der Praxis oft minimal seien. Während die Produktionskosten von Konsolengeneration zu Konsolengeneration steigen, bliebe das eigentliche Ziel – die Entwicklung unterhaltsamer und einprägsamer Spiele – zunehmend auf der Strecke. Um diesen Kurs zu korrigieren, sei es möglicherweise notwendig, die gesamte Branche „neu zu starten“ und sich wieder auf das zu besinnen, was ein gutes Videospiel ausmacht: Spaß und Spieltiefe statt technischer Spielereien.

Kosten werden unnötig in die Höhe getrieben

Ein weiteres Problem sieht Layden in der zunehmenden Länge und Komplexität moderner Spiele. Spiele mit einer Spielzeit von über 50 Stunden seien nicht immer notwendig, vor allem wenn sie die Produktionskosten in die Höhe treiben, ohne den Spielspaß wesentlich zu erhöhen. Die technologische Entwicklung der Konsolen habe laut Layden ohnehin ihren Zenit erreicht, und für die meisten Spieler seien die marginalen Verbesserungen, die neue Hardwaregenerationen bieten, kaum noch relevant. „Wir sind an einem Punkt, an dem nur noch Hunde den Unterschied hören können“, scherzte Layden in Bezug auf die oft kaum wahrnehmbaren Leistungssteigerungen moderner Konsolen. Selbst Technologien wie Raytracing sind vielen Spielern fast schon egal oder werden kaum wahrgenommen.

Layden fordert deshalb, dass sich die Industrie wieder auf das Wesentliche konzentrieren sollte: die Inhalte. Es gehe nicht darum, wer die meisten Teraflops bieten könne, sondern darum, wer die besten Spiele entwickle. Spiele, die durch ihre Kreativität und nicht durch ihre technischen Spezifikationen überzeugen, sollten wieder in den Mittelpunkt rücken. In diesem Zusammenhang erinnerte Layden an seine Zeit bei PlayStation, als der Fokus auf qualitativ hochwertige und unterhaltsame Spiele lag, die auch ohne endlose Spielstunden und extreme Hardwareanforderungen im Gedächtnis blieben.

Ein Beispiel für die von Layden kritisierte Entwicklung ist die PS5 Pro. Viele Spieler stehen der neuen Konsole skeptisch gegenüber, nicht zuletzt wegen des hohen Preises. Dass der Leistungssprung im Vergleich zur Basis-PS5 nur gering ausfällt, wurde deutlich bei der Präsentation des Spiels „Ratchet & Clank: Rift Apart“, das auf der normalen PS5 noch immer hervorragend aussieht.

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Crydog
8 Minuten zuvor

Recht hat der gute wie immer hätte man ihn doch als CEO gelassen anstatt jim

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