Für Diablo IV ist ein neues Update verfügbar, mit dem das Spiel einige Raytracing-Features erhält. Dieses wurde zusammen mit Nvidia entwickelt und ist auch auf Konsolen verfügbar.
Mittels Raytracing wird eine noch realistischere Atmosphäre erzeugt, etwa bei der Darstellung von Sonnenlicht und Schatten, die somit verstärkt werden. Zudem werden damit naturgetreuere Reflexionen auf Oberflächen möglich, was unter anderem dem Wasser eines Sees mehr Tiefe verleiht. Auf der anderen Seite profitiert das Spiel von einer „breiteren Umgebungserzählung“.
Ebenfalls verfügbar ist Ambient Occlusion auf allen Plattformen, das misst, wie stark eine Oberfläche von umgebenden Lichtschatten verdeckt wird. Dadurch wird festgelegt, wie sehr umgebende Objekte, Licht von einer Quelle wie einem Lagerfeuer oder einer Laterne aufnimmt. Zudem werden Contact Shadows auf mehr Charaktere in Sanctuary als zuvor angewendet, wodurch Schatten für alle Spielercharaktere, NPCs und Monster gleichermaßen dargestellt werden.
Michael Bukowski, Technischer Leiter von Diablo IV, erklärt:
„Der Start von Diablo IV war für uns erst der Anfang. Wir arbeiten regelmäßig am Feedback der Spieler und erforschen, wie wir die Grafik und die düstere Atmosphäre des Spiels verbessern können. Die Hinzufügung von Raytracing-Effekten ist unser nächster Schritt, um die brutale Welt von Sanktuary noch eindringlicher zu gestalten als bisher. Effekte wie Blitzeinschläge spiegeln sich jetzt in Blut- und Wasserlachen wider, feuchte Keller und Verliese wirken durch realistische, weiche Schatten noch bedrohlicher, und die offene Welt und die Städte sind durch zusätzliche realistische Schatten und Reflexionen noch geerdeter. Wir freuen uns sehr darauf, dass unsere Community diese neue Technologie erleben kann.“
Die neuen Einstellungen für Raytracing finden sich unter den Optionen > Grafik > Performance > Enhanced Visuals. Die Framerate wird damit allerdings auf 30fps festgesetzt.
Sämtliche Änderungen lassen sich ergänzend im offiziellen Changelog nachlesen.
Diablo IV: Performanceprobleme und eine Erklärung
Offenbar zieht das Raytracing-Update einige Performance-Probleme nach sich, wie User auf Reddit melden. Neben Framerate-Drops sollen sich die Unterschiede nur minimal bemerkbar machen, weshalb diese dazu raten, das Feature zu deaktivieren.
Ein weiterer User versucht die Erwartungen damit zu erklären, dass Raytracing von sich aus sehr rechenintensiv sei und die Entwickler oftmals mit „Tricks“ arbeiten, um diese Effekte zu erreichen.
Dieser erklärt:
„Es werden Tricks implementiert, um ein Spiel so aussehen zu lassen, als ob es Lichtquellen, Schatten und Reflexionen hätte, und sie sind unglaublich gut darin, sodass der Unterschied nicht so stark ausfällt, wenn Raytracing tatsächlich in einem Spiel mit solchen Techniken implementiert wird. Das liegt nicht daran, dass die Raytracing-Implementierung schlecht ist, sondern eher an der beeindruckenden Arbeit, die geleistet wurde, um die Effekte im Originalspiel nachzuahmen.“
In Diablo IV könne man daher auch weniger von echtem Raytracing sprechen, sondern vielmehr von Reflexionen, die im Grunde Pfade von Lichtquellen sind und mit einer festen Perspektive leichter simuliert werden können.