Horizon Forbidden West, eines der optisch beeindruckendsten Spiele auf der PS5, hat kürzlich einen PS5 Pro-Patch erhalten, der eine überraschende Neuerung mit sich bringt: anstelle des etablierten PSSR (PlayStation Spectral Super Resolution), das in vielen anderen PS5 Pro-Spielen verwendet wird, hat Guerilla Games eine eigene Upscaling-Technologie entwickelt. Diese „Guerilla Super Resolution“ liefert in aktuellen Tests eine der saubersten, am besten rekonstruierten Bildqualitäten, die je auf Konsolen zu sehen war.
Wer die Geschichte der Horizon-Spiele kennt, weiß, dass Guerilla Games schon auf der PS4 und PS5 für ihre Nutzung von Checkerboard-Rendering und dynamischer Auflösung bekannt war. Auf der PS5 wurde diese Technologie noch verfeinert, aber der neue Patch geht einen Schritt weiter und bietet etwas, das sowohl die Bildqualität verbessert als auch flüssigere Performance ermöglicht.
Horizon glänzt auch ohne PS5 Pro-Technologie
Zunächst einmal zur Ausgangslage: Horizon Forbidden West auf der PS5 bietet sowohl Leistungs- als auch Auflösungsmodi. Der Performance-Modus der PS5, der in einem Patch von Sommer 2022 eingeführt wurde, läuft mit Checkbord-Rendering bei 1800p und dynamischer Auflösungsskalierung. Diese Lösung setzte zwar ein paar Abstriche in der Bildqualität in Kauf, aber das Spiel lief mit konstanten 60 fps, was für eine deutlich flüssigere Erfahrung sorgte.
Mit dem neuen Performance-Pro-Modus für die PS5 Pro bleibt die Framerate bei 60 fps, jedoch mit einer erheblich verbesserten Klarheit. Hier wird die Auflösung auf etwa 1440p angehoben, und die Bildqualität profitiert von besseren Texturdetails, verbesserten Anti-Aliasing-Effekten und einer deutlich optimierten Subpixeldarstellung. Besonders auffällig ist dies bei Transparenzen, wie sie etwa bei Laub oder Wassereffekten auftreten. Die Bildstabilität wurde ebenfalls verbessert, was zu weniger Artefakten führt und das gesamte visuelle Erlebnis noch flüssiger macht.
Unterschiede zur PS5-Version
Aber wie schlägt sich der neue Performance-Pro-Modus im Vergleich zum klassischen Auflösungsmodus der PS5? Dem hat sich Digital Foundry angenommen, mit überraschenden Ergebnissen, die einmal mehr kein gutes Licht auf die eigentliche PS5 Proi-Technlogie werfen. Letztendlich minimieren sich die Unterschiede, aber es bleibt ein spürbarer Unterschied in der Bildqualität. Der alte Auflösungsmodus bot häufig natives 4K, was eine höhere Schärfe und bessere Reflexionen auf dem Bildschirm ermöglichte. Der Performance-Pro-Modus hingegen punktet mit einer besseren Stabilität und einem verbesserten Anti-Aliasing, was in vielen Szenen besonders vorteilhaft ist.
Die PS5 Pro bietet zudem auch einen „Resolution-Pro-Modus“, der das native 4K und eine Bildrate von 30 fps beibehält, aber ebenfalls von der neuen Anti-Aliasing-Technologie profitiert. Doch hier kommt ein interessanter Seitenhieb auf die PS5 Pro-Technologie: Guerilla Games selbst betont, dass 30 fps in einem so flüssigen und dynamischen Spiel wie Horizon Forbidden West keine attraktive Option darstellen. Wie der technische Direktor von Guerilla Games während eines PS5-Pro-Vorschau-Events anmerkte: „Freunde lassen Freunde nicht mit 30 Hz spielen.“ Ein klarer Hinweis darauf, dass 60 fps die bevorzugte Wahl sind.
Perfekte Performance auf der PS5 Pro
Der Performance-Pro-Modus für die PS5 Pro zeigt sich in der Praxis nahezu perfekt – selbst bei intensiven Kämpfen verliert das Spiel nur selten einen einzigen Frame. Der 30-fps-Modus läuft nahezu ohne Probleme, abgesehen von den üblichen kleinen Frame-Drops bei Kameraschnitten. Wer noch mehr Leistung aus der PS5 Pro herausholen möchte, kann die 120-Hz-VRR-Unterstützung aktivieren, was das Spiel in manchen Szenen bis in die 70 fps bringt – auch wenn die Framerate gelegentlich unter 60 fps fällt. Dieser zusätzliche Modus zeigt, dass die PS5 Pro tatsächlich Potenzial hat, aber auch, dass die Entwickler noch gezielt an der Optimierung arbeiten.
Der „120 Hz Balanced Pro Modus“, der zwischen den Modi „Resolution Pro“ und „Performance Pro“ vermittelt, wirkt auf der PS5 Pro zwar etwas überflüssig, könnte aber für Spieler von Interesse sein, die einen Kompromiss zwischen Wiedergabetreue und Performance suchen. Doch für die meisten bleibt der 60-fps Performance-Pro-Modus die klare Empfehlung.
Zusammengefasst zeigt Guerilla Games mit Horizon Forbidden West und seinem PS5 Pro-Patch, dass die Entwickler nicht nur bereit sind, mit bewährten Technologien wie PSSR zu brechen, sondern auch neue Wege gehen, um das Beste aus der PS5 Pro herauszuholen. Leider fehlt derzeit ein klares Statement, wie Sony die PSSR-Technologie angesichts dieser Ergebnisse positionieren möchte. Dass sie nur bei einem Drittel aller Spiele gut funktioniert? Immerhin deuten Entwickler an, dass die Zeit von PSSR erst noch kommen wird.