Gutes Gaming-Equipment ist aktuell teurer als je zuvor. Selbst über ein Jahr nach Markteinführung ist die PS5 nur schwer zu bekommen. Wer bei den offiziellen Anbietern kein Glück hat, muss bei ebay & Konsorten nochmal ordentlich draufzahlen. Auch Gaming-PCs sind keine echte Alternative, da dort die Preise für Grafikkarten nochmal ein ganzes Stück unverschämter sind.
Das bedeutet aber nicht, dass es gar keine Möglichkeiten gibt, das eigene Set-up zu verbessern. Hier findet ihr 7 Tipps, mit denen ihr auch aus der älteren Hardware das Maximum herausholen könnt.
#1 Flottere Bandbreite ordern
Je mehr Teile des Spiels sich ins Netz verlagern, desto größer sind die Ansprüche, die an diese Verbindung gestellt werden. Allerdings ist es nicht nur das Gaming, das hier beachtet werden muss. Es ist auch das Streaming und letztlich alles, was jeder von uns aus dem Internet of Things besitzt und nutzt – und sehr wahrscheinlich in jüngster Zeit deutlich bei sich zuhause vermehrt hat.
Insbesondere im Parallelbetrieb so vieler Anwendungen kann deshalb eine einstmals ausreichende Bandbreite mittlerweile zu wenig geworden sein.
Das heißt, es ist für ein vernünftiges Pimpen an dieser Stelle erst mal nötig, sich anzuschauen, was nur das Gaming selbst an Leistung benötigt. Das sind für einen runden Lauf mindestens 50 Mbit/s. Davon ausgehend sollte dann hochgerechnet und anschließend der Provider zwecks Hochstufung kontaktiert werden. Dabei gilt: Je mehr digitalen Parallelbetrieb es zuhause gibt, desto höher sollte die Leistung oberhalb von 50 Mbit/s angesiedelt sein und desto eher sollte die Connection sich nach Möglichkeit bis zum Router auf Glasfaser statt Kupferkabel stützen.
#2 LAN-Kabel ziehen
Die PS4 kann bekanntlich übers WLAN arbeiten, die 5er besitzt sogar das exklusive WiFi 6. Viele verbinden die Konsole darüber mit dem Netz, das ist schließlich die technisch einfachste Methode. Allerdings: Speziell was die Latenz (also den fürs Online-Spiel so wichtigen Ping) und die Störungssicherheit anbelangt, ist WLAN sicher nicht das Optimum.
Ergo: Wer hier pimpen will, der besorgt sich eine passende Länge wirklich hochwertiges LAN-Kabel. Und zwar mindestens solches der Kategorie 6, besser 6A. Wenn Geld nicht so wichtig ist, darf es ruhig Cat. 7 oder 8 sein. Es muss ja kein ganzer Server-Schrank auf diese Weise bestückt werden.
Dann wird die Konsole mit einer freien Buchse des Routers verbunden. Sorgen, dass das nackte Kabel die Wohnung verunstaltet? Kein Problem, dafür gibt es in Baumärkten dünne Kabelkanäle, teils sogar als Fußleiste. Der wird an die Wand genagelt, mit dem Kabel bestückt und geschlossen und kann mitunter sogar mit Wandfarbe oder Tapete noch besser getarnt werden.
#3 In besseren Sound investieren
Wenn sich Grafik und Leistung schon nicht verbessern lassen, kann wenigstens der Sound aufgewertet werden. Wer mit einer ordentlichen Soundbar, einem Heim-Kino-System oder hochwertigen Kopfhörern spielt, holt mehr aus den Spielen raus. Viele PS5 und PS4 Titel bieten eine beeindruckende Sound-Kulisse, die die eingebauten Fernseh-Lautsprecher gar nicht abbilden können. Speziell bei Multiplayergames kann ein gutes Headset außerdem einen ordentlichen Vorteil bringen. So hört ihr Gegner früher und eventuell auch, wo sie sich befinden.
Das Gute: Headsets und Lautsprecher sind gut verfügbar und in allen Preisklassen erhältlich. Darüber hinaus könnt ihr sie einfach weiternutzen, wenn die PS5 irgendwann normal erhältlich ist.
#4 Größeren Bildschirm besorgen
Bereits die PS4 Pro beherrscht 4K Darstellung und somit knackige Game-Erlebnisse und spektakuläre Film-Erebnisse Und selbst wer nicht diesen Rolls Royce der vierten PlayStation-Generation besitzt, wird vielleicht feststellen, dass er schon ziemlich lange mit einem in die Jahre gekommenen Fernseher oder Monitor spielt.
Hier kommt es Gamern zupass, dass die Chip-Krise zwar auch LC-Displays betrifft, es hier allerdings noch deutlich mehr Reserven bei Herstellern und Händlern gibt – es ist also ein gutes Stück einfacher (und günstiger), einen Monitor zu bekommen als beispielsweise eine Grafikkarte. Das liegt auch daran, dass nur letztere weiterhin fürs Crypto-Mining herangezogen werden.
Doch welcher Monitor soll es sein? Da lautet der gute Rat: Unbedingt auf Zuwachs gekauft. Das heißt möglichst groß und leistungsfähig. Denn wie lange die Knappheit noch andauert, lässt sich kaum voraussagen. Also besser jetzt mit „Luft nach oben“ kaufen, als in zwei Jahren vor demselben Problem zu stehen.
Die aktuelle CES hat gerade erst unzählige neue Modelle von Sony, LG & Co. offenbart, die allesamt auch das Gaming berücksichtigen. Aber auch die meisten Vorjahresmodelle entsprechen noch locker den aktuellen Gaming-Anforderungen und sind obendrauf deutlich günstiger.
#5 Bequemer zocken
Es gibt auch unter den Konsolenspielern genügend, die das Gaming nicht von der Couch oder dem Sessel aus betreiben, sondern lieber ähnlich wie am PC, also an einem Schreibtisch. Allerdings ist es eine Tatsache, dass man sich in vielen Games so verlieren kann, dass man dort länger verbringt als so mancher Büroarbeiter an seinem Schreibtisch.
Die Folge: Die ganzen Rücken-Schulter-Nacken-Beschwerden, unter denen eine steigende Zahl von Büroangestellten leidet, kommen bei solchen Gamern noch deutlich stärker hervor. Dabei können diese sich nicht einmal mit einem jungen Lebensalter herausreden.
Das heißt zuallererst sollte ein ergonomischer, also maximal verstellbarer Bürostuhl angeschafft werden. Hier sollte eine spektakuläre Battlestation-Optik unbedingt hinter hochwertigem ergonomischem Sitzen zurücktreten. Aus diesem Grund sollte ein solches Möbelstück auch nicht vom Online-Händler stammen, sondern vor Ort im Geschäft (nach umfassender Fachberatung) probegesessen werden.
#6 Battlestation generell ergonomischer gestalten
Ein Stuhl ist fraglos der Kern einer guten Ergonomie. Wenn diese am Schreibtisch jedoch vollständig sein soll, dann wird daraus ein ganzheitlicher Ansatz. Der umfasst den Abstand des Monitors ebenso wie beispielsweise die Höhe der Tischplatte und der Armlehnen des Stuhls.
Die einzige Konstante: Alle Körperteile sollten entweder waagerecht oder senkrecht liegen, und zwar genau. Der Rest sollte durchaus im Rahmen offizieller arbeitsergonomischer Vorgaben gestaltet und justiert werden.
Wer es übrigens ganz richtig machen will, der kann zudem diesen ganzen „Spielplatz“ in lichttechnisch korrekter Hinsicht ausrichten. Also so, dass er weder vom Tageslicht durch die Fenster noch durch Kunstlicht geblendet wird. Apropos Kunstlicht:
#7 Dimmer installieren
Wir fassen mal kurz zusammen: Gaming und Bildschirmarbeit unterscheiden sich in Sachen Ergonomie nur unwesentlich voneinander. Alles, was für die Arbeit gilt, lässt sich aufs Gaming umlegen.
Damit wären wir beim Licht. Selbst der dauernde Blick auf einen 4K Monitor strengt langfristig die Augen an. Zumindest dann, wenn das Licht der LEDs darin ein falsches Verhältnis zur Beleuchtung des restlichen Raumes hat.
Merksatz: Das Licht beim Gamen ist dann optimal,
wenn weder der Bildschirm noch die restliche
Beleuchtung einen Schattenwurf des Gamers verursachen
Mit statischer Beleuchtung ist das ein tageszeitabhängiges Problem – und Rollläden sowie ähnliche Systeme sind allein oft nicht ausreichend. Wirklich augenschonend, selbst bei längsten Sessions, wird es nur, wenn sich möglichst sämtliche Leuchtmittel des Raumes dimmen lassen.
Das bringt uns zum Dimmerschalter. Zusammen mit dimmbaren Leuchtmitteln (nicht bei allen LED- und Energiesparlampen gegeben) sorgt er dafür, dass sich das Licht anpassen lässt. Das ist selbst für Mieter möglich, weil eine Rückrüstung auf herkömmliche Schalter kein Problem ist.
Was Tisch- und sonstige Leuchten anbelangt, die via Stecker mit dem Strom verbunden sind, so bieten sich spezielle LED-Leuchtmittel als Austausch der normalen „Glühbirne“ an. Diese Stücke werden per Fernbedienung gesteuert. Selbst wenn sie sich manchmal nur stufenweise justieren lassen (ungleich zum stufenlosen Dimmerschalter), so ist dies dennoch besser als die „digitale“ Schaltweise – an oder aus.
Konzepte wie Philips Hue und NanoLeaf bringen obendrauf noch ein schickes Ambiente mit sich, das sich perfekte eure Gaming-Umgebung einfügt.
Zusammengefasst
Es mag im Moment schwierig und teuer sein, sein Gaming in Sachen Hardware auf ein höheres Niveau zu pimpen. Das heißt aber noch lange nicht, dass gar nichts ginge. Gaming ist mehr als nur die nackten Leistungsdaten einer Konsole oder eines PCs. Aus diesem Grund lässt es sich mit etwas Kreativität an vielen weiteren Stellschrauben drehen – und wer dank eines nun ergonomischeren Platzes konzentrierter und unangestrengter spielen kann, hat wahrscheinlich mehr davon, als hätte er seine PS4 gegen eine PS5 getauscht.