„OBJECTION!“ Den Ausruf dürfte jeder, der sich etwas ausgiebiger mit Games beschäftigt, bereits ein paar Mal gehört haben. Diese stammt vom weltbekannten Star-Anwalt Phoenix Wright, der vor Gericht noch jeden Fall gelöst hat, ursprünglich auf dem Nintendo DS, inzwischen aber auch in Remaster auf PlayStation und Xbox.
Mit der nun erscheinenden „Ace Attorney: Investigation Collection“ dürfen wir seinen Kollegen und Widersacher, den Staatsanwalt Miles Edgeworth in der Hauptrolle begrüßen. Dieser wird in eine Reihe zwielichtiger und unglaublicher Machenschaften verwickelt, welche er mit Hilfe seiner brillanten Verstandes und seinem unvergleichlichen Charme bewältigen muss.
Raus aus dem Gerichtssaal
In der Sammlung erwarten uns beide Teile der Investigation-Serie. Während „Ace Attorney: Investigations: Miles Edgeworth“ dem ein oder anderen Fan hier bereits sehr bekannt vorkommen dürfte, erscheint Teil 2 „Ace Attorney Investigations 2: Prosecutor’s Gambit“ zum ersten Mal auch im Westen, dürfte damit also für viele noch vollkommen unbekannt sein.
Im Kern geht es in den Spielen um Folgendes: Wir begleichen Miles Edgeworth auf verschiedenen Reisen oder Ausflügen außerhalb des gewohnten Gerichts. Hierbei wird er immer mehr oder weniger unfreiwillig in je 5 Morde pro Titel verwickelt. Am Tatort müssen wir daraufhin Ermittlungen anstellen, Beweise finden und logische Schlussfolgerungen herstellen, um den Täter zu überführen. Immer wieder müssen wir andere Ermittler von unseren Überlegungen überzeugen, damit nicht die falschen Personen hinter schwedischen Gardinen verschwinden müssen. Wir stellen Behauptungen und Aussagen infrage, entkräften diese durch unsere Beweise und kommen so Schritt für Schritt zum Ergebnis und auf den richtigen Schuldigen.
Die Geschichten und Fälle bieten einige Überraschungen und unerwartete Wendungen. Man schafft es hier tatsächlich, die Ermittler gekonnt auf eine falsche Fährte zu führen, ohne zu sehr zu verwirren. Immer wieder muss man sich Beweise oder Tatorte genauer anschauen und wirklich genau hinhören, was die andere Seite für Aussagen von sich gibt. In Teil 2 müssen wir andere erst zur Kooperation bewegen, in dem wir schnell auf den anderen reagieren und ihn so Zug für Zug in die Ecke drängen. Man kann hier in einem gewissen Maß Trial-and-Error anwenden, machen wir aber zu viele Fehler, werden unsere Untersuchungen abgebrochen und der Nächstbeste kommt ins Gefängnis. Und das wollen wir natürlich nicht, wir kämpfen nämlich für die Gerechtigkeit!
Das Recht auf glatte Texturen
Mit dem Port auf die PlayStation hat man bei Capcom auch direkt einmal die Chance ergriffen und die Titel mit der ein oder anderen Verbesserung und Neuerung ausgestattet. Die auffallendste ist dabei wohl die neue HD-Grafik, mit welcher das gesamte Paket ausgestattet wurde. Die Figurenmodelle erstrahlen in feinsten Texturen, ebenso wie die einzelnen Level, in denen wir unsere Nachforschungen anstellen. Wer es aber altmodischer mag, der kann sich auch für die pixelige Darstellung entscheiden, für den Spielspaß macht es keinen Unterschied. Auch der Soundtrack wurde neu eingespielt, orientiert sich dabei aber vollständig am Original.
Atmosphärisch macht das Spiel daher einiges her. Es ist zudem auch vollgepackt mit Referenzen und Anspielungen auf die ursprünglichen Ace Attorney-Titel, da wir immer wieder auch Figuren der Vergangenheit begegnen. Für Nostalgiker gibt es auch einige Sammelobjekte, die uns mit Konzeptgrafiken und Hintergrundinfos versorgen, damit auch jeder Fan voll auf seine Kosten kommt.
Fazit
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