Während die brasilianischen Behörden den Deal zwischen Activision und Microsoft bereits abgesegnet haben, sind die europäischen Wettbewerbshüter etwas skeptischer. Diese bitten nun um Feedback, um herauszufinden, was Microsoft mit der Übernahme beabsichtigt.
Die große Frage, die hier Raum steht, ist, ob Microsoft die Marken und Franchises von Activison / Blizzard dazu nutzen möchte, um Konkurrenten auszubremsen und zu blockieren. Auch soll festgestellt werden, ob sich Microsoft hier einen Wettbewerbsvorteil bei der Entwicklung, Veröffentlichung und dem Vertrieb von Spielen verschaffen möchte. Das zeigen Dokumente, die Reuters vorliegen.
Umfassender Fragekatalog
Hierfür werden Spieleentwickler, Publisher und Distributoren befragt, wobei hier ein Katalog von 100 Fragen vorliegt, einschließlich mit Themen wie die potenzielle „Verhandlungsmacht in Bezug auf die Bedingungen für den Verkauf von Konsolen- und PC-Spielen über Microsofts Xbox und seinen Cloud-Game-Streaming-Dienst Game Pass“, und ob Mitbewerber dadurch erheblich beeinträchtigt würden.
Ferner möchte man wissen, ob es nach der Übernahme noch genug Alternativen für Mitbewerber gäbe, wenn zum Beispiel Call of Duty nur noch exklusiv erscheint, ob ein solches Szenario Microsoft signifikant stärken würde oder gar einen erheblichen Vorteil in der Industrie verschafft.
Microsoft redet zwar die ganze Zeit von einem fairen Wettbewerb und das man niemandem etwas wegnehmen möchte, macht aber auch keinen Hehl daraus, dass Call of Duty, Skyrim & Co. irgendwann nur noch auf Xbox spielbar sind.
Momentan sieht alles danach aus, dass die Prüfungen deutlich ausgeweitet werden. In Großbritannien möchte man sich zum Beispiel erst 2023 endgültig entscheiden, in der EU wird die nächste Hürde, ob man den Deal genehmigt oder eine weitere Phase der Überprüfung einleitet, im November entschieden.