Mit großem Interesse wurde diese Woche Indiana Jones and the Great Circle von Machine Games und Bethesda für die Xbox Series X|S und den PC vorgestellt. PS5-Spieler gehen diesmal leer aus, obwohl die PlayStation ein Spiel wie Indiana Jones in diesem Jahr gut gebrauchen könnte.
Neulich bin ich über einen Artikel auf Metro.co.uk gestolpert, in dem es darum ging, warum die PS5-Generation eine der langweiligsten ist, die PlayStation bisher hatte. Unter anderem ging es darum, dass Sony in dieser Generation zu viele Nischengenres bedient – Rogue-like, Souls-like, Superheldenspiele à la Marvel etc. oder einfach nur Fortsetzungen liefert. In der PS4-Generation war man deutlich vielfältiger und vor allem massentauglicher.
PS4-Generation bot mehr Vielfalt
Unter hohem Risiko wurden gleich zu Beginn brandneue Marken oder Reboots veröffentlicht, siehe DriveClub, das InFamous– und Killzone-Reboot, Teardown und Days Gone, oder später Horizon, God of War oder Ghost of Tsushima. Für jeden war irgendwie etwas dabei und Sony ritt von einer Erfolgswelle zur nächsten. Das war letztendlich auch das, was die PS4 so erfolgreich machte. Indiana Jones and the Great Circle liefert nun genau das, nur nicht auf PS5.
Von dem damaligen Mut in Bezug auf neue Marken ist in diesen Tagen ist nicht viel übrig geblieben. Ein Spider-Man-Spiel jagt das nächste, Horizon und God of War waren auch nicht mehr wirklich neu und letztlich völlig überladene Versionen ihrer Vorgänger. Dabei hat man mit Returnal und dem Remake von Demon’s Souls einen guten Start hingelegt, wenn auch zunächst in Nischengenres. Seitdem herrscht ziemliche Funkstille.
Irgendwas wird Sony sicher im Moment machen, aber bekannt sind nur die aggressiven Live-Service-Pläne, die von vielen schon im Vorfeld abgelehnt werden, und eine ganze Armada von Marvel-Spielen, die man grundsätzlich erst einmal mögen muss. Was dazwischen kommen soll, darüber schweigt sich Sony aus.
Indiana Jones ohne PS5 ist ein Verlust
Sicherlich ist das neue Jahr noch jung und bietet noch viele Möglichkeiten für neue Spiele und Ankündigungen, vorerst müssen es jedoch die Third-Party-Entwickler richten und hier würde ich mir für das PS5 Line-up 2024 einen Titel wie Indiana Jones and the Great Circle wirklich wünschen. Warum? Weil Machine Games und Microsoft mit Indiana Jones absolut den Mainstream treffen und damit vermutlich einen Riesenhit landen werden. Und das nicht nur, weil es ein Day One Game Pass Titel ist, sondern weil Indiana Jones zum einen absoluten Kultstatus genießt und zum anderen genau das liefert, wonach PlayStation Fans immer wieder rufen.
„In unserem Spiel geht es darum, euch in die Rolle eines legendären Helden zu versetzen“, schreibt Design Director Jens Andersson. „Was werdet ihr tun, wenn ihr mit eurem Verstand und eurer Peitsche in dieses Abenteuer hineingezogen werdet? Die Welt von Indiana Jones ist eine Welt voller Geheimnisse an jeder Ecke, in der Sie gegen die Zeit antreten und eure Feinde austricksen, während ihr Artefakte jagt.“
Bethesda.net
Das beschreibt es ziemlich genau, was PlayStation Spieler fordern und wo es immer hieß, das kann Sony am besten! Etwas Vergleichbares ist auf PS5 momentan nur leider nicht in Sicht.
Für ein Urteil über die Qualität und die kreativen Ansätze von Indiana Jones and the Great Circle ist es noch zu früh. Hier soll es auch nicht um die möglicherweise technischen Unterschiede zu einem Uncharted gehen. Und selbst wenn es dann nicht an die Naughty Dog Qualität heranreichen sollte, wird das Spiel einfach Laune machen und genau das bieten, was man derzeit auf der PS5 vermisst. Große Abenteuer, spannende Schauplätze rund um den Globus, ein mitreißender Soundtrack und nicht zu unterschätzen: ein Spiel für diese Generation! Das Debüt-Gameplay lässt einen definitiv neidisch auf die Xbox Serie X|S blicken, auch wenn einige Hardcore-Fans das Spiel aus den gleichen Gründen ein wenig madig machen wollen und es der Konkurrenz wie so oft vielleicht nicht gönnen – nur weil sie es nicht haben „können“?
Hoffnung auf baldigen State of Play
Das heißt aber nicht, dass PlayStation-Spieler in diesem Jahr ganz leer ausgehen. Im Februar erscheint Final Fantasy VII: Rebirth, gefolgt von Rise of the Ronan im März, die zweifellos sehr erfolgreich sein werden. Aber hier sind wir aber wieder bei den ewigen Fortsetzungen oder der Vermutung, dass Rise of the Ronan ein recht spezielles Publikum ansprechen wird.
Und dann ist da noch die Frage: Was kommt von Sony selbst? Hier besteht die Hoffnung auf einen baldigen State of Play, der mehr Licht ins Jahr 2024 bringt. Angeblich ist Uncharted 5 in Entwicklung, was mehr als ein adäquater Ersatz für Indiana Jones wäre. Aber mehr als ein winziger Hoffnungsschimmer ist das im Moment leider nicht.
Ein neues Uncharted wäre geil, das ist tausend mal besser als indie.